SGD Nord: Naturschutz im Landkreis Bad Kreuznach wurde 2020 mit rund 330.000 Euro unterstützt

Der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten ist bedroht. Weil der Mensch immer mehr Flächen zubaut, weil traditionell landwirtschaftlich genutzte Flächen wegfallen, weil die Umwelt verschmutzt wird und auch weil sich das Klima wandelt, finden heimische Arten vielerorts nicht mehr die Bedingungen vor, die sie zum Überleben benötigen. Umso wichtiger ist es, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord fällt in dieser Hinsicht als Oberer Naturschutzbehörde eine wichtige Rolle zu – auch im Landkreis Bad Kreuznach.

„Wir müssen unsere Natur unbedingt schützen, nicht nur, um heimische Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben zu bewahren, sondern auch, um künftigen Generationen ein Leben in einer lebenswerten Umwelt zu ermöglichen“, sagt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis. „Die SGD Nord hat einen großen Anteil daran, dass wichtige Naturschutzprojekte umgesetzt werden können, indem sie diese fachlich begleitet und dafür sorgt, dass die Maßnahmen vom Land auch finanziell unterstützt werden.“   

Im Jahr 2020 sind für Naturschutzmaßnahmen im Landkreis Bad Kreuznach durch die SGD Nord und im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Fördermittel in Höhe von rund 330.000 Euro ausgezahlt worden. „Das Geld hilft dabei, Ökosysteme und Lebensräume zu erhalten oder wiederherzustellen“, so Wolfgang Treis. 

Schon seit Jahrzehnten sind im Kreis Bad Kreuznach die steilen Hänge zwischen Schlossböckelheim und Waldböckelheim ein Hauptschwerpunkt der Biotopbetreuung. Auch 2020 wurde die Arbeit im dort zu findenden Naturschutzgebiet „Nahegau“ wieder vom Land unterstützt. Die steilen Felsen und Weinbergsbrachen sind nämlich Lebensraum für zahlreiche, seltene, trocken- und wärmeliebende Arten. Trotz regelmäßiger Pflege auf einigen der Flächen hat die Verbuschung im gesamten Bereich im Lauf der letzten Jahre stark zugenommen. Im Herbst 2020 wurden daher Büsche und Sträucher auf ausgewählten Flächen entfernt. Ziel ist es, im gesamten Hangbereich – vom Nahegau über den Heimberg bis zum Mühlenberg – den Anteil offener Flächen wieder zu vergrößern. Ein Mosaik aus Felsen, Gebüschen, Weinbergsbrachen, Halbtrocken- und Trockenrasen soll Pflanzen wie der Zottigen Fahnenwicke, Vögeln wie der Zippammer, diversen Schmetterlingsarten wie dem Segelfalter und dem Himmelblauen Bläuling sowie der Smaragdeidechse sehr gute Lebensbedingungen bieten.

Fördergelder flossen auch in die Arbeit im Naturschutzgebiet „Im Eschen“ im Soonwald auf der Gemarkung Bad Sobernheim. Hier sind artenreiche Feucht- und Nasswiesen, Borstgrasrasen, und Seggenrieder mit offenen Alteichenbeständen zu finden. Im Naturschutzgebiet befinden sich auch drei kleinflächige Niedermoore beziehungsweise Zwischenmoore. Diese seltenen und sehr empfindlichen Biotope müssen in größeren zeitlichen Abständen gepflegt werden, um zu verhindern, dass die Moore zuwachsen oder zu viel Wasser entzogen bekommen. Aus diesem Grund wurden 2020 Gehölze wie Pappeln, Birken und Weiden entfernt. Dabei achtete man darauf, dass man den Boden nicht verdichtet. Zudem versuchte man die Gehölze – wenn möglich – mit der Wurzel herauszuziehen, um den direkten Wiederaustrieb im nächsten Jahr zu verhindern.

Der Naturpark Soonwald-Nahe, der zum Teil ebenfalls auf dem Gebiet des Landkreises liegt, wurde 2020 zusätzlich mit rund 110.000 Euro unterstützt.

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