Maifische sind Langdistanzwanderfische, die den größten Teil ihres Lebens im Meer verbringen und zur Fortpflanzung im Frühjahr/Frühsommer(Mai bis Anfang Juli), ähnlich wie der atlantische Lachs, in die großen Ströme wandern. Die Jungfische verbringen die ersten Monate ihres Lebens in den großen Flüssen Europas, die in den Atlantik oder die Nordsee münden. Maifische waren noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Rhein häufig, galten jedoch seit den 1960er-Jahren hierzulande als ausgestorben.
Die aktuell ausgesetzten Jungfische stammen von Elterntieren, die in die beiden großen südfranzösischen Flüsse Garonne und Dordogne zum laichen wanderten. Die großen, naturnahen Flüsse, die sich bei Bordeaux zur Gironde vereinigen, bilden auch heute noch große Gewässerabschnitte, die als Laich- und Aufwuchsgebiete für Maifische besonders geeignet sind. Deshalb kann die südfranzösische Population wesentlich dazu beitragen, auch im Rhein wieder eine sich selbst erhaltende Population von Maifischen zu entwickeln.
Roland Mauden, Fischereireferent der SGD Nord, und Jens Breer, ehrenamtlicher Koordinator des Projekts in Rheinland-Pfalz, halfen dabei, die millimetergroßen und nahezu durchsichtigen Neuankömmlinge in Vallendar ins Wasser zu entlassen. Gemeinsam mit anderen rheinanliegenden Bundesländern engagiert sich Rheinland-Pfalz in enger Kooperation mit Nordrhein-Westfalen für die Wiederansiedlung des Fischs. Projektleiter Dr. Andreas Scharbert vom Rheinischen Fischereiverband, der die Wiederansiedlung im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen konzipiert und leitet, freut sich über die sehr kompetente und freundschaftliche Zusammenarbeit mit den französischen Spezialisten.