PFAS-Belastungen am Flugplatz Büchel

Im Rahmen der seit 2015 durch die SGD Nord erfolgten Untersuchungen zeigten die Gewässer im Umfeld des Flugplatzes Büchel (u. a. Litzbach, Ellerbach, Alfener Bach und Sumpfwiesenbach) durchgängig deutlich oberhalb der Umweltqualitätsnorm (UQN) von 0,65 ng/l liegende PFOS-Konzentrationen auf. Die Untersuchungsergebnisse sind der Karte im nebenstehenden Downloadbereich zu entnehmen. Die höchsten Konzentrationen wurden dabei in dem nördlich der Ortsgemeinde Büchel verlaufenden Pahlbach (max.1.151 ng/l) ermittelt. Auf Grundlage dieser Ergebnisse ist der chemische Zustand dieser Gewässer gemäß § 6 OGewV jeweils als „nicht gut“ und demzufolge der ökologische Zustand oder das ökologische Potenzial höchstens als „mäßig“ einzustufen (§ 5 Abs. 5 OGewV).

Im Mai 2020 wurden durch die SGD Nord mittels elektrischer Befischungen insgesamt 14 Bachforellen aus dem Endertbach und dem Pahlbach entnommen und anschließend der PFAS-Gehalt im Frischgewicht bestimmt. In den sechs oberhalb der Pahlbachmündung aus dem Endertbach entnommenen Bachforellen wurden PFOS-Gehalte zwischen 3,02 µg/kg und 13,0 µg/kg nachgewiesen. Die sechs Bachforellen aus der Befischungsstrecke unterhalb der Pahlbachmündung weisen deutlich oberhalb der PFOS-Biota-UQN (9,1 µg/kg) liegende Werte zwischen 24,3 µg/kg und 57,5 µg/kg auf. Die höchsten PFOS-Gehalte (max. 769 µg/kg) wurden in den beiden Bachforellen des Pahlbaches (Mündungsbereich) nachgewiesen.

Nach den vorliegenden Erkenntnissen sind diese PFAS-Belastungen der Gewässer und Fische auf PFAS-Einträge aus dem Flugplatzareal zurückzuführen. Hier wurden im Zuge umwelttechnischer Untersuchungen in neun Bereichen erhöhte PFAS-Konzentrationen im Bodeneluat nachgewiesen, welche die vorläufigen Geringfügigkeitsschwellenwerte gemäß LAWA-LABO-Kleingruppe bzw. die gesundheitlichen Orientierungswerte (GOW) gemäß Trinkwasserkommission beim Umweltbundesamt überschreiten. Aus diesen Belastungsbereichen gelangen die PFAS über den Oberflächenabfluss, den oberflächennahen unterirdischen Abfluss (Interflow) oder das Sickerwasser in die Oberflächengewässer, welche unmittelbar angrenzend an die Liegenschaft entspringen. Zudem kann eine aus den PFAS-Bodenbelastungen resultierende Gefährdung des Grundwassers nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Allerdings ist bei den am Standort oberflächennah anstehenden Verwitterungsschichten des devonischen Tonschiefers von einer geringen Wasserdurchlässigkeit (Grundwasserstauer) und somit einer hohen Schutzfunktion auszugehen.

Die Sanierung der erkundeten PFAS-Bodenbelastungen mittels Bodenaustausch hat Mitte 2022 begonnen und soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Die Sanierungsmaßnahmen laufen in der Verantwortung der Bundeswehrverwaltung auf der Basis einer Sanierungsanordnung der SGD Nord. Die belasteten Aushubmassen werden auf dem Liegenschaftsareal in einem Sicherungsbauwerk (mit Basis- und Oberflächenabdichtung) eingebaut. Die Funktionsfähigkeit des Sicherungsbauwerkes wird nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme mittels regelmäßiger Begehungen dauerhaft überwacht.