Plan der Modellstadt St. Goar
Plan Modellstadt St. Goar

Die Modellstadt St. Goar

Wie wurde St. Goar zur Modellstadt?

Lageplan der geplanten Baumaßnahmen in St. Goar
Geplante Baumaßnahmen verschiedener Baulastträger

Im Jahr 2008 standen in St. Goar Baumaßnahmen unterschiedlicher Baulastträger an. Der Landesbetrieb Mobilität plante den ortsgerechten Ausbau der Bundesstraße B9 sowie die Fortführung des großräumigen Radweges im Bereich der Ortsdurchfahrt St. Goar. Die SGD Nord plante Baumaßnahmen zur Retentionsraumgewinnung entlang des Rheinufers und die Stadt St. Goar selbst beabsichtigte die Neugestaltung des Markt- und Rathausplatzes sowie des Bereiches vor der neuen Rheingoldhalle. Um die anstehenden Baumaßnamen der unterschiedlichen Baulastträger funktional und gestalterisch in Einklang zu bringen wurde im Jahr 2009 ein europaweit ausgeschriebener Wettbewerb zur Neuordnung des Rheinvorlandes in St. Goar durchgeführt. Ziel des Wettbewerbs war die modellhafte Entwicklung eines integrierten städtebaulichen Gesamtkonzeptes für den rheinseitigen öffentlichen Raum von St. Goar.

Wettbewerbsergebnis

Lageplan der Modellstadt St. Goar
St.Goar Modellstadt Lageplan
Lageplan der Modellstadt St. Goar
St.Goar Modellstadt Lageplan
Lageplan der Modellstadt St. Goar
St.Goar Modellstadt Lageplan

Der Realisierungs- und Ideenwettbewerb wurde 2009 mit dem Ziel ausgelobt, ein integratives städtebauliches Gesamtkonzept für den rheinseitigen öffentlichen Raum der Stadt Goar zu entwickeln. Es galt eine Lösung zu finden, die die Anforderungen der unterschiedlichen Baulastträger zu einem schlüssigen Konzept zusammenführt und gleichzeitig den hohen Anforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raumes in einen UNESCO Weltkulturerbe Rechnung trägt.
Das Wettbewerbsgebiet hatte eine Gesamtfläche von 7,6 ha. Es war in einen Realisierungsteil und einen Ideenteil unterteilt.  

Die Aufgabenstellung umfasste Maßnahmen zum Ausbau und zur Gestaltung der B 9 einschließlich der Ortseingänge nach St. Goar sowie die Einbindung und den Ausbau des großräumigen Fahrradnetzes entlang des Rheins. Es sollten Lösungen zur Gestaltung der öffentlichen Plätze und der Rheinpromenade, bis hin zu Beleuchtungs- und Stadtmöblierungskonzepten entwickelt werden.

Das Büro RMP Stephan Lenzen aus Bonn konnte die Jury aus Fachleuten unter einer Vielzahl eingereichter verschiedener Lösungsvorschläge überzeugen und ging als Gewinner aus dem international ausgelobten Wettbewerb für die Rheinvorlandgestaltung der Stadt St. Goar hervor.

Die Umsetzung

Nach vorangegangener Planungsphase wird seit 2011 die Gesamtmaßnahme in verschiedenen Bauabschnitten realisiert.

Ein großer Wunsch der Stadt St. Goar war es, das Rheinufer innerhalb der Stadt erlebbar zu machen. Dazu musste die Trennwirkung der B 9 optisch aufgehoben werden, die die Innenstadt von St. Goar vom eigentlichen Rheinufer trennt.
Eine einheitliche Gestaltung mit gleicher Formensprache und Materialwahl vom Marktplatz über die B 9 hinweg bis zum Lotsenplatzes und Rheinbalkon bildet nun die neue optische Verbindung von der Innenstadt zum Rhein.

Marktplatz in St. Goar vor den Umbaumaßnahmen
St.Goar Marktplatz (vorher)
Marktplatz in St. Goar nach den Umbaumaßnahmen
St.Goar Marktplatz (nachher)
Rheinbalkon in St. Goar
St. Goar Verbindung Marktplatz-Rheinbalkon

Vor der Neugestaltung wurde der Marktplatz ausschließlich als Parkplatz genutzt. Er hatte keine Aufenthaltsqualität.
Der Baum in der Mitte des Platzes wurde von den parkenden Autos eingeengt. Seit Fertigstellung der Umbaumaßnahmen ist der Marktplatz autofrei.

Es ist ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden, der zum Verweilen einlädt und gastronomisch genutzt werden kann. Die alte Eiche bildet den Mittelpunkt des Platzes. Hochwertige Materialien zeugen von Nachhaltigkeit und einer hohen Gestaltqualität.

Der Marktplatz ist Teil der neuen Verbindung zwischen Stadt und Rhein.

Rheintreppe in St. Goar
St. Goar Rheintreppe

Die Rheintreppe direkt neben dem Rheinbalkon lädt zum Verweilen und zum Beobachten der Schiffe auf dem Rhein ein. Sie bildet die Verlängerung des Marktplatzes bis zum Rhein.
Sie ist als massives Betonbauwerk in die Rheinuferböschung gebaut.
Unmittelbar neben dem Fähranleger platziert, lässt sich von hier aus das An- und Ablegen der Fähre nach St. Goarshausen besonders gut beobachten.

Rathausplatz in St. Goar
St. Goar Rathausplatz
Rathausplatz in St. Goar
St.Goar Rathausplatz

Der Rathausplatz bildet das neue Entree der Modellstadt St. Goar.
Es ist ein städtischer Platz entstanden, der sowohl das Rathausgebäude als auch die katholische Kirche in Szene setzt. Die Platzfläche kann als multifunktionale Aufenthaltsfläche genutzt werden.
Wie auch der Marktplatz ist die Platzfläche aus hochwertigen Materialien hergestellt worden, die sich in der ganzen Modellstadt wiederfinden. Die Pflasterung mit Platten aus Grauwacke erfolgte in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege. Vor dem städtischen Rathaus wurde ein moderner Brunnen installiert worden. Der Platz ist barrierefrei.

Ein Treppenaufgang mit einer barrierefreien Rampe
St.Goar Barrierefreiheit
Ein Treppenaufgang mit einer barrierefreien Rampe
St.Goar Barrierefreiheit
Taktiles Leitsystem im Boden des Straßenraums
St.Goar Leitsystem

Die Umbaumaßnahmen in der Modellstadt St. Goar erfolgten immer unter dem Aspekt der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.
Wie die Stufenanlage an der ehemaligen Panzerrampe, ist nun auch die katholische Kirche barrierefrei über Rampen erreichbar.
Ein auf das Gestaltungskonzept der Modellstadt abgestimmtes Leitsystem ermöglicht es den Menschen mit Sehbehinderung, sich innerhalb der Stadt zu orientieren.

Alle Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit wurden frühzeitig mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt St. Goar abgestimmt.

Straße die durch einen Ort führt
St.Goar B9
Straße die durch eine Stadt verläuft
St.Goar K100

Im Rahmen der Baumaßnahmen in St. Goar wurde auch die Bundesstraße B9 innerhalb der Ortsdurchfahrt erneuert und ausgebaut.
Die beiden Ortseingänge wurden neu gestaltet.
Am nördlichen Ortseingang wurde die Anbindung der K 100 an die B 9 umgebaut und im Bereich der Ortsdurchfahrt in das Gestaltungsprinzip der Modellstadt einbezogen.

 Panzerrampe in St.Goar
St. Goar Panzerrampe
Panzerrampe in St.Goar
St.Goar Panzerrampe

Der Umbau der ehemalig militärisch genutzten Panzerrampe wurde 2015 durch die Abteilung 3, Wasser- und Abfallwirtschaft, Bodenschutz der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord mit Finanzierung durch das Umweltministerium RLP durchgeführt.
Es entstand eine großzügige Stufenanlage, die bis hinunter an das Rheinufer reicht. Die Treppenanlage ist barrierefrei nutzbar.

Vergleich von Luftaufnahmen aus den Jahren 2009 und 2011 vom Hafengelände in St. Goar
2009 Hafengelände vorher 2011 Hafengelände nachher
William Turner Platz in St. Goar
St. Goar William Turner Platz
William Turner Platz in St. Goar
St. Goar William Turner Platz

Die Umgestaltung des Hafenumfeldes erfolgte in den Jahren 2009 bis 2011. 
Es war eine Maßnahme der Abteilung 3, Wasser- und Abfallwirtschaft, Bodenschutz der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord.

Lindenalle in St.Goar
St.Goar Lindenallee

Ausgehend vom neuen Parkplatz am Hafen verbindet die neue Lindenallee den Hafen mit dem Hansenplatz.
Von hier aus ist der Rheinbalkon fußläufig durch die Rheinanlage erreichbar. Dieser bildet das südliche Ende der Wegeverbindungen in den Rheinanlagen.
Die in Form geschnittenen Linden finden sich überall am Rhein und haben einen hohen regionaltypischen Bezug.

Ansprechpartner/in Fachliche Betreuung

Ursula Knabe
Tel. 0261  120-2044

Julia Holzemer-Thabor
Tel. 0261  120-2082