Wettbewerb zur Neugestaltung der Rheinallee von Boppard

Die Ausgangslage

Historischer Turm in Boppard
Rheinallee Boppard
Rheinallee in Boppard
Rheinallee Boppard
Rheinallee in Boppard
Boppard Rheinallee

Eingebettet in die wunderschöne Landschaft des Rhein-Canyons, an der größten Rheinschleife gelegen, ist Boppard einer der markantesten Orte des Welterbes Oberes Mittelrheintal. Der geschichtliche Hintergrund der Stadt, der bis zu den Römern zurückreicht, hat ein vielfältiges und reizvolles Stadtbild entstehen lassen. Besonders hervorstechend und einprägsam ist die Stadtsilhouette vom Rhein aus betrachtet, die sozusagen die räumliche Kulisse der Rheinallee bildet. Das Stadtbild von Boppard und in besonderem Maße das der Rheinallee wird geprägt durch zahlreiche herausragende Kulturdenkmäler verschiedener Epochen, die auch im Kontext der Anerkennung als Welterbe von Bedeutung waren.

Der Anspruch an die Qualität dieses öffentlichen Raumes – in funktionaler wie gestalterischer Hinsicht – hat für die Rheinallee eine besondere Relevanz. Ihre direkte Lage am Wasser, die hier befindlichen Hotels und Gaststätten, ihre Funktion als Ankunftsort vieler Touristen, die mit Schiffen oder der Fähre nach Boppard kommen, die verkehrstechnischen Anforderungen, die sie zu erfüllen hat sowie ihre Nutzung als Flaniermeile mit Aufenthaltsbereichen verleihen ihr diese Bedeutung. Diese Vielfalt bringt deutlich erkennbare Nutzungskonflikte mit sich. Die fehlende Gestaltungsqualität des öffentlichen Raums trägt zur Profanisierung dieses Ortes bei.

Mit der Initiierung eines europaweit ausgeschriebenen Planungswettbewerbs eröffnete sich die Möglichkeit, aus 17 eingereichten Arbeiten - erstellt von Planungsbüros aus dem In- und Ausland - den für die Rheinallee besten Entwurf auszuwählen. Gewinner des Wettbewerbs ist das Büro FRL Franz Reschke Landschaftsarchitekten aus Berlin. Das Konzept von Herrn Reschke überzeugte, weil es diesem Ort Respekt zollt. Die zurückhaltende Nutzung seiner Potentiale und die feine Ausarbeitung der Details zeugen von der notwendigen Sensibilität für diese Planungsaufgabe. Die qualitätsvolle Gestaltung der Rheinallee von Boppard ist auch ein wichtiger Baustein des BUGA-Projektes.

Wettbewerbsverfahren

Rheinallee in Boppard
Boppard Rheinallee

Der Planungswettbewerb ist ein Instrument der Qualitätssicherung. Gerade bei den für das Welterbe so bedeutsamen Orten wie der Rheinallee von Boppard ist die Durchführung eines Wettbewerbsverfahrens die richtige Wahl. Es eröffnete die Möglichkeit, aus 17 Entwürfen die für diesen Ort beste Lösung auszuwählen. Auch seitens der BUGA GmbH wurde bereits signalisiert, dass dieser Wettbewerb auch mit Blick auf die Belange der BUGA einen wichtigen Baustein darstellt. Komplexe Fragestellungen waren zu lösen. Die vielen rechtlichen Belange, beispielsweise die des Wasserrechts, des Naturschutzes und der Denkmalpflege sowie die Lage des Plangebietes im Welterbe Oberes Mittelrheintal waren zu berücksichtigen. Alle relevanten Personen und Institutionen waren in das Verfahren eingebunden – allen voran die städtischen Vertreter.

Die Aufgabe war es, aus all dieser Anforderungen ein schlüssiges Gesamtkonzept zu entwickeln, das die Potentiale der Rheinallee herausarbeitet und den Erwartungen an diesen Ort gerecht wird. Planerinnen und Planer aus Deutschland und dem europäischen Ausland waren aufgefordert, sich mit dieser städtebaulichen | landschaftsplanerischen Aufgabenstellung auseinanderzusetzen und ihre Ideen zu präsentieren. Ein inhaltlich breit aufgestelltes Gremium, das Preisgericht des Wettbewerbs, hat darüber entschieden, wer zu den Preisträgern zählt. Neben Vertretern der Stadt Boppard waren alle relevanten Institutionen als Sachpreisrichter, Sachverständige oder Vorprüfer im Verfahren vertreten. Fachpreisrichter des Wettbewerbs waren erfahrene und renommierte Stadt- und Landschaftsplaner. Ihre Expertise trug maßgeblich dazu bei, das für diesen Ort schlüssigste und gestalterisch qualitätsvollste Planungskonzept zu identifizieren. Der Wettbewerb ist mit einer Preisgeldsumme von 100.000,- € dotiert. 3 Preise wurden vergeben und 2 Anerkennungen ausgesprochen. Gefördert wurde der Wettbewerb durch das Ministerium der Finanzen als zuständiges Bauministerium.

1. Preis Franz Reschke Berlin 

2. Preis Atelier Loidl, Berlin

3. Preis Grieger Harzer, Berlin

4. Anerkennung Herrchen und Schmidt, Wiesbaden mit Stadt Land Plus, Boppard

5. Anerkennung A 24 Landschaftsarchitektur GmbH, Jan Grimmek, Berlin

Luftbildaufnahme von Boppard
Luftbild Boppard Plangebiet

Ansprechpersonen

Ursula Knabe
Tel. 0261  120-2044

Julia Holzemer-Thabor
Tel. 0261  120-2082