| Landesverdienstmedaille

SGD-Nord-Vizepräsident würdigt ehrenamtliches Engagement von Hildegard Güttes aus Remagen-Oberwinter

Der Vizepräsident der SGD Nord, Prof. Dr. Martin Kaschny, händigte in Vertretung von Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz an Hildegard Güttes aus Remagen-Oberwinter aus.
Portrait von Herrn Kaschny und Frau Güttes mit der Urkunde

Frau Güttes hat sich über Jahrzehnte hinweg gemeinsam mit Ihrem Ehemann vielfältig ehrenamtlich und im wohltätigen Bereich sowie im Stiftungswesen verdient gemacht. Ihre Heimat „Remagen-Oberwinter“ und der Bahnhof Rolandseck liegen beiden sehr am Herzen. Sie engagieren sich insbesondere im Kreis Ahrweiler und im Bonner Raum aber auch bundesweit und sogar international, wie beispielsweise in Kroatien. 

Beide haben stets nach dem Motto gehandelt: „Nehmen füllt die Hände. Geben füllt das Herz.“ Ein besonderes Zeichen haben sie deshalb anlässlich ihrer Goldhochzeit gesetzt und unter dem Dach der Bürgerstiftung Bonn die “Hildegard und Karl-Heinz Güttes Stiftung – Stiftung Jugendhilfe für Bildung und Erziehung“ gegründet.

Beste Voraussetzung zur empathischen und professionellen Gestaltung der gemeinsamen ehrenamtlichen Aktivitäten, ist die soziale Einstellung, die Frau Güttes seit Kindertagen lebt.  Viele Jahre arbeitete sie zunächst bei einer Bank, dann zusammen mit ihrem Mann im eigenen Weingrosshandelsbetrieb und im Weinhaus „Hahnsberg“, welches sie gemeinsam führten und wo sie viele prominente Gäste begrüßten. 

Ihr Mann übernahm parallel zahlreiche Ehrenämter und Funktionen, die ohne ihre Mitarbeit und Unterstützung nicht möglich gewesen wären. Sie ist die starke Frau an seiner Seite und im Hintergrund, die recherchiert, Veranstaltungen organisiert, Reden schreibt, Karnevalskostüme säubert und Kinderaugen zum Leuchten bringt. 

Die närrische, fünfte Jahreszeit ist fester Bestandteil Ihres Lebens und Grundstein ihrer Beziehung. Die Liebe zum Karneval führte auch in diesem Bereich zu einem ehrenamtlichen Engagement. Nachdem ihr Mann einige Jahre im Vorstand der Karnevalsgesellschaft „Grün Weis Oberwinter“ war, wurden beide zum Prinzenpaar. Aus diesem Anlass spendeten sie für das neu geschaffene Kuratorium ZNS (Zentrales Nervensystem) und die Hannelore Kohl Stiftung 10.000 Gläser Wein, welche für damals 10.000 D-Mark verkauft wurden. Vom Erlös wurden die ersten computergestützten Arbeitsplätze in der Reha-Krankenanstalt Vallendar eingerichtet. Viele weitere Aktionen und Spenden folgten darauf.

So auch im sportlichen Bereich. Im Jahr 1976 waren die Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele des Deutschen Bob- und Schlittenverbandes der Einladung des Bundespräsidenten Walter Scheel in Rolandseck gefolgt. Nachdem die Sportler das „Silberne Lorbeerblatt“, erhalten hatten, feierten sie den Erfolg mit einem anschließenden Empfang in vertrauter Runde und gemütlicher Atmosphäre. Selbstverständlich sponserten beide den Wein. Sie unterstützte auch den Vorschlag Ihres Mannes, der die Idee hatte, dass Sportler, die als Medaillenaspiranten galten, aber 1980 an den Spielen in Moskau nicht teilnahmen, mit dem Silbernen Lorbeerblatt, der höchsten Auszeichnung für sportliche Leistung geehrt werden sollten. Dieser Idee wurde seitens des Bundespräsidialamtes entsprochen. Ihr Mann war Ehrengast bei der Ordensaushändigung. 

Sich für andere einzusetzen, macht ihr Freude. Bis heute unterstützen beide besonders gern das Kinderheim der Käthe Stein Stiftung in Bonn-Bad Godesberg. Auslöser war ein lebensgroßer Weckmann, den sie zum Ende der Karnevalssession als Prinzenpaar im Jahr 1984 erhalten und dorthin gespendet haben. Es folgten zahlreiche weitere Zuwendungen.  

Ab dem Jahr 2000 war sie 14 Jahre lang nur noch für RLS-Patienten da. Mit der Gründung der „Rastlose Beine – „Restless Legs Vereinigung e.V.“ mit Sitz in Remagen-Oberwinter und der zwei Jahre später ins Leben gerufenen RLS-Bundesvereinigung, leistete sie zusammen mit ihrem Mann, der selbst von der Krankheit betroffen ist, wichtige Pionierarbeit und unterstützt andere Betroffene nachhaltig. Er führte persönliche Beratungen zuhause durch, wobei die Ratsuchenden im Gegenzug eine freiwillige Spende leisten konnten. In einem Sparschwein sammelten sich über die Jahre insgesamt 16.500 Euro an, die sie der Palliativstation des Krankenhauses in Remagen übergaben. 

Darüber hinaus kooperierte sie eng mit Ärzten sowie dem Komitee für Forschung im Max-Planck Institut München. Außerdem haben Sie sich im Rahmen des Weiterbildungsmanagements für Ärzte, die mit RLS-Patienten arbeiten, engagiert. Zudem wurde von Ihnen gemeinsam ein Förderpreis für die Erforschung der RLS-Erkrankung installiert und erstmals im Jahr 2006 bei einem Ärztekongress verliehen. 

Für ihr Engagement sprach ihr Vizepräsident Prof. Dr. Martin Kaschny Dank und Anerkennung aus. Bei der Feierstunde in der SGD Nord waren ihre Familie, Freunde sowie kommunale Vertreter anwesend. Für den Landkreis Ahrweiler der Kreisbeigeordnete Friedhelm Münch, für die Stadt Remagen die Erste Beigeordnete Rita Höppner. Anreger der Auszeichnung waren Maria Matentzoglu und Hans-Peter Floter.

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