SGD Nord: Startsignal für den finalen Bauabschnitt zur Sanierung des Hochwasserschutzdeichs in Trier

Ein verbesserter Hochwasserschutz und eine ökologische Aufwertung des Moselufers: Um diese Ziele für den Trierer Norden zu erreichen, hat man in den vergangenen Jahren einen riesigen Aufwand betrieben und viel Geld investiert. Doch die umfangreichen Arbeiten gehen auf die Zielgerade. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken und der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Dr. Ulrich Kleemann, gaben nun zusammen mit Vertretern der Stadt das Startsignal für den zweiten und finalen Bauabschnitt zur Ertüchtigung des Hochwasserschutzdeichs. Zudem konnte auch der im Rahmen des MORO-Projekts ökologisch aufgewertete Uferbereich seiner Bestimmung übergeben werden.

Der Deich entlang des Zurlaubener Ufers schützt die dahinter liegenden Stadtgebiete, in denen zwei Krankenhäuser stehen und rund 25.000 Menschen leben, schon seit Jahrzehnten vor der Überflutung. Allerdings hat der Deich über die Jahre an Standsicherheit eingebüßt, entspricht nicht mehr den aktuellen Standards. Im Interesse der Trierer musste gehandelt werden. Bereits im November 2018 konnten unter Federführung der SGD Nord die Arbeiten zum ersten Bauabschnitt abgeschlossen werden. Rund 5,5 Millionen Euro wurden für die Ertüchtigung des 650 Meter langen Abschnitts zwischen Kaiser-Wilhelm-Brücke und Jugendherberge investiert. Etwa 4,2 Millionen Euro davon übernimmt das Land. 

Nun folgt der zweite Bauabschnitt, der den etwa 1,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Jugendherberge und dem RATIO-Einkaufsmarkt umfasst. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 2021 dauern und laut Schätzung rund 3,7 Millionen Euro kosten. 90 Prozent hiervon wird wieder das Land übernehmen. Nahezu zeitgleich zur Sanierung des Hochwasserdeichs wurde auch damit begonnen, das Moselufer ökologisch aufzuwerten. Das Projekt wurde vom Land Rheinland-Pfalz als sogenannte MORO-Initiative durchgeführt. Die Gesamtkosten für die Maßnahme betragen rund 2,3 Millionen Euro, die originär ökologischen Maßnahmen in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro übernimmt ebenfalls das Land.

Bei der Sanierung des Hochwasserschutzes und der ökologischen Aufwertung des Moselvorlandes legt Umweltministerin Ulrike Höfken großen Wert darauf, dass diese technischen Maßnahmen auch attraktiv für Mensch und Natur werden. Ein Radweg sowie eine Uferpromenade sollen zum Verweilen einladen. „Hochwasserschutz heißt nicht, eine monotone Betonwand zwischen Mensch und Fluss zu ziehen. Mit der Vorlandgestaltung werden Uferbefestigungen zurückgebaut, die Uferzonen abgeflacht und die Flussaue aufgeweitet, damit sich das Wasser in dieser Fläche seinen Weg suchen kann, ohne Menschen zu gefährden“, so Höfken, die betont: „Ich danke den Städteplanern und der Stadt Trier, dass sie dabei zusätzlich auf Biotopstrukturen setzen. Dies leistet einen Beitrag zur ökologischen Entwicklung der Flussaue und schafft einen attraktiven Raum für Mensch und Natur.“

Besonders im Fokus stand und steht bei der Maßnahme der Naturschutz – insbesondere der Schutz der Bäume. „Im Vorfeld waren wir sehr darum bemüht, möglichst viele Bäume zu erhalten“, erklärte SGD-Präsident Dr. Ulrich Kleemann. Ein Ziel, das allerdings nicht so leicht zu erreichen war. Denn die Wurzeln einiger Bäume dringen tief in den Deich ein und könnten dessen Standfestigkeit im Fall eines Hochwassers gefährden. „Es galt also, genau abzuwägen zwischen den Erfordernissen des Hochwasserschutzes und dem Erhalt des Baumbestands“, so Dr. Kleemann. Er fügte hinzu, dass man das, was möglich gewesen wäre, möglich gemacht habe. Für den Erhalt von unter Schutz stehenden Bäumen sorgen zum Beispiel Wurzelbrücken, die in den Fuß- und Radweg eingebaut werden, oder Spundwände, die ebenfalls eingezogen werden. Insgesamt fallen für den Erhalt der geschützten Bäume also Zusatzkosten in Höhe von rund 1 Millionen Euro an. Abgesehen davon werden die Arbeiten auch noch durch eine ökologische Baubegleitung überwacht.

Der Trierer Umwelt- und Baudezernent Andreas Ludwig freut sich über die Fortsetzung des Großprojektes an der Mosel. „Einerseits ist es wichtig, dass der Hochwasserschutz für die Stadt auf den neuesten Stand gebracht wird. Andererseits wird auch mit dem zweiten Bauabschnitt viel getan zur Steigerung der Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Die Mosel wird noch ein Stück weiter an Trier heranrücken.“

Teilen

Zurück