Gemeinsam mit einem bereits im März 2022 zugelassenen Streckenabschnitt der Wasserfernleitung vom Hochbehälter Kalvarienberg zum Wasserwerk Ormont entsteht damit auf der Nord-Süd-Trasse des Regionalen Verbundsystems Westeifel (RVWE) ein weiteres Stück leistungsfähiger Infrastruktur zur Versorgung der Region mit Trinkwasser. Dies ermöglicht später auch die Verbindung des Regionalen Verbundsystems mit der Oleftalsperre bei Hellenthal in Nordrhein-Westfalen.
Für den rheinland-pfälzischen Teil der Verbindungsleitung zur Oleftalsperre hat die SGD Nord dem Wasserverband Oleftal bereits Ende August 2023 die erforderliche Genehmigung erteilt. Sobald die Genehmigung für den nordrhein-westfälischen Teil der Verbindungsleitung ebenfalls vorliegt, kann mit dem Bau der Verbindungsleitung begonnen werden.
Zum Hintergrund
Das Regionale Verbundsystem Westeifel ist ein integriertes Infrastrukturprojekt, dessen Kern ein System aus Wasserfernleitungen bildet. Auf verschiedenen Streckenabschnitten des RVWE werden gemeinsam mit der Wasserfernleitung zusätzlich Leitungen für andere Versorgungsmedien wie Erdgas, Biogas, Strom und Glasfaserkabel für schnelles Internet in einem gemeinsamen Leitungsgraben verlegt.
Das RVWE gliedert sich in zwei große Äste, die Nord-Süd-Trasse und die Erweiterungstrasse Ost-West. Über eine weitere, die Ländergrenzen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz überschreitende, Wasserfernleitung soll zudem in der Zukunft ein Verbund mit der Oleftalsperre in Hellenthal (NRW) geschaffen werden.
Auf der insgesamt 83 Kilometer langen Nord-Süd-Trasse ist auf rund 72 Kilometern Länge zwischen dem Hochbehälter Gericht und dem Anschluss an eine bestehende Wasserleitung bei Newel ein Wasserfernleitungs-Verbundhauptsystem mit zugehörigen Abzweigen geplant. Derzeit fehlen bis zur Fertigstellung nur noch 11 Kilometer, die jedoch keine Wasserfernleitung, sondern ausschließlich andere Versorgungsleitungen enthalten. Nach der für die Zukunft beabsichtigten Herstellung der Verbindung zur Oleftalsperre soll das Trinkwasser nicht mehr vom wasserreichen Süden in den Norden gepumpt, sondern stattdessen vom Wasserverband Oleftal bezogen werden. Durch den Höhenunterschied von 470 Metern kann dann nicht nur Energie für die in der anderen Fließrichtung benötigten Pumpen gespart, sondern sogar mittels Turbinen im Leitungsnetz zusätzliche elektrische Energie erzeugt werden.
Die Erweiterungstrasse Ost-West kreuzt die Nord-Süd-Trasse südlich der Stadt Bitburg und verläuft auf 45 Kilometern Länge von der Ortsgemeinde Heidweiler in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land bis zur Ortsgemeinde Nusbaum in der Verbandsgemeinde Südeifel.
Das Projekt verbessert die infrastrukturelle Anbindung der Region. So wird das Trinkwassernetz optimiert, indem die Verbandsgemeinden Speicher und Bitburger Land einbezogen werden. Für die Menschen vor Ort wird insbesondere die bessere Internetversorgung spürbar. Darüber hinaus werden auch Biogasanlagen angebunden.
Für die Errichtung und den Betrieb der Wasserfernleitung auf dem rund 20 Kilometer langen Abschnitt vom Hochbehälter Preist bis zum Hochbehälter Ingendorf hat die SGD Nord die Plangenehmigung erteilt. Auf den übrigen Streckenabschnitten ist die Erweiterungstrasse Ost-West ohne Wasserleitung geplant. Hier werden nur andere Versorgungsleitungen verlegt.
Das Regionale Verbundsystem Westeifel ist ein bundesweit einmaliges Projekt unter Federführung der Kommunalen Netze Eifel AöR (KNE). Die KNE wurden 2009 vom Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Stadt Trier gegründet. Die Umsetzung des Projektes hat die im Sommer 2017 gegründete Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) Landwerke Eifel (LWE) übernommen.