SGD Nord: Anschluss weiterer Orte an moderne Kläranlage in Bad Marienberg wird Gewässergüte der Nister verbessern

Die Nister gilt als das wichtigste Nebengewässer der Sieg und bietet eine große Artenvielfalt. Um die Gewässergüte des 64 Kilometer langen Nebenflusses nachhaltig zu verbessern und der vom Aussterben bedrohten, aber in der Nister noch vorkommenden Flussperlmuschel gute Lebensbedingungen zu bieten, wurde 2017 die Vereinbarung zum Schutz der Nister geschlossen. Viele der damals anvisierten Maßnahmen wurden unter Federführung der SGD Nord inzwischen umgesetzt.

Nun wurde ein weiteres wichtiges Projekt abgeschlossen: die Stilllegung der alten, technisch nicht mehr zeitgemäßen Teichkläranlage in Lautzenbrücken und die Weiterleitung der Abwässer an die moderne Gruppenkläranlage Bad Marienberg-Langenbach.

„Ich freue mich, dass wir die Maßnahme schon deutlich früher umsetzen konnten, als das zunächst geplant war“, erklärt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, denn ursprünglich war der so genannte Umschluss erst für 2027 vorgesehen. Bereits Mitte Dezember letzten Jahres wurde der neue Anschluss mit der neuen Pumpstation in Betrieb genommen. „Durch die frühere Fertigstellung können wir schon jetzt für eine erhebliche Reduzierung der Phosphateinträge und somit für eine Verbesserung der Wasserqualität der Nister sorgen.“

Um die alte Teichkläranlage in Lautzenbrücken (VG Bad Marienberg) an die modernisierte Gruppenkläranlage Bad Marienberg-Langenbach anzuschließen, wurde eine rund 2,8 Kilometer lange Verbindungsleitung gebaut. Künftig wird das Abwasser der Ortsgemeinden Lautzenbrücken und Nisterberg direkt nach Bad Marienberg-Langenbach geleitet, was die Schadstoffeinträge in die Nister deutlich reduziert. Die ehemalige Teichkläranlage Lautzenbrücken wird umfunktioniert und dient zukünftig als Regenrückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von 2.200 Kubikmetern. Die Investitionskosten für die gemeinsame Maßnahme der Verbandsgemeinden Bad Marienberg und Daaden-Herdorf betragen rund 3,85 Millionen Euro. Hiervon bezuschusst das Land Rheinland-Pfalz die zuwendungsfähigen Kosten mit 20 Prozent und gewährt darüber hinaus ein zinsloses Darlehen über 50 Prozent.

Bereits 2019 war ein Regenüberlaufbecken in Willingen umgebaut worden, da dessen Notüberlauf bereits bei kleineren Niederschlägen Abwasser in die Nister ablaufen ließ. Die durchgeführten Maßnahmen führen insbesondere dazu, dass die Nährstoffeinträge in die Nister reduziert werden, wodurch unter anderem die Algenbildung und die Verstopfung des Kieslückensystems reduziert werden können

Um die Flussmuschelbestände zu unterstützen, konnte eine ehemalige Fischzuchtanlage in Stein-Wingert zu einer Muschelzuchtanlage umgebaut und nach siebenmonatiger Umbauphase im Mai 2020 in Betrieb genommen werden. Das Land trug hierbei die Materialkosten, die Arge Nister hat mit vielen helfenden Händen den Bau komplett ehrenamtlich gestemmt. In 2021 konnten in der Muschelzuchtanlage bereits zwischen 4.000 und 4.500 junge Bachmuscheln aus dem Vorjahr aufgezogen und zum größten Teil in der Nister ausgesetzt werden.

Die im Nistervertrag vorgesehenen Maßnahmen zur Verbesserung der Wassergüte, sind bis auf die Umsetzung zum Umschluss der Kläranlage Hof allesamt umgesetzt. Das finale Projekt soll voraussichtlich 2024/25 durchgeführt werden.

Teilnehmende Personen v.l.: Tobias Friggen (kaufm. Werkleiter VGW Daaden), Anneliese Heß (Erste Beigeordnete VG Daaden-Herdorf), Roswitha Denker (Beigeordnete VG Daaden-Herdorf), Gundolf Jung (Beigeordneter VG Daaden-Herdorf), Andreas Heidrich (Bürgermeister VG Bad Marienberg), Jennifer Hahn (SGD Nord), Karsten Lucke (Erster Beigeordneter VG Bad Marienberg u . Ortsbürgermeister Lautzenbrücken), Sabine Schlosser (Kaufm. Werkleiterin VGW Bad Marienberg), Malte Krämer (SGD Nord), Kirstin Höfer (Ortsbürgermeisterin Nisterberg), Matthias Hombach (Techn. Werkleiter VGW Bad Marienberg), Manuel Schneider (Abwassermeister VGW Bad Marienberg), Wolfgang Schneider (Bürgermeister VG Daaden-Herdorf).

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