Schutz vor Hochwasser und Starkregen: Ministerpräsident besichtigt Vorbildprojekte im SGD-Nord-Gebiet

Zwei Termine, zwei vorbildliche Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen und Hochwasser: Ministerpräsident Alexander Schweitzer besuchte am Mittwoch gemeinsam mit Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, eine Hochwasserschutzanlage und einen renaturierten Bach in der Verbandsgemeinde Konz. Die vom Land Rheinland-Pfalz umgesetzten beziehungsweise geförderten Projekte zeigen, wie vielseitig Hochwasserschutz und -vorsorge sind.
Personen vor einem Weiher
Besichtigung eines Weihers bei Oberemmel, der aktuell renaturiert wird: (v.l.n.r.) Wolfgang Treis, Präsident der SGD Nord; Joachim Weber, Bürgermeister der Stadt Konz und der VG Konz; Ministerpräsident Alexander Schweitzer; Stefan Metzdorf, Landrat des Landkreises Trier-Saarburg; Hermann-Josef Benzkirch, Ortsvorsteher von Konz-Oberemmel; Lars Schmid, Referent Wasserhaushalt/Gewässerökologie bei der SGD Nord; Florian Achten, Projektmanagement Hochwasser- und Starkregenvorsorge der Verbandsgemeinde Konz; Luca Wüstefeld, Vertreter der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Trier-Saarburg

„Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge sind für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger von existenzieller Bedeutung. Hier in Konz, wo Mosel und Saar zusammenfließen und wo Hochwasser – wie jüngst das Pfingsthochwasser – häufig sind, wird gezeigt, wie technischer und natürlicher Hochwasserschutz Hand in Hand gehen. Das Land investiert umfangreich in Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge. Von 2000 bis 2023 wurden rund 732 Millionen Euro direkt in den technischen Hochwasserschutz investiert, zusätzlich zu rund 63 Millionen Euro Fördermitteln für kommunale Investitionen. Im Rahmen der Aktion Blau Plus flossen von 1994 bis 2023 etwa 441 Millionen Euro in die Gewässerentwicklung und den natürlichen Hochwasserschutz. Ich freue mich, dass hier in Konz und an vielen anderen Orten im Land der Hochwasserschutz und die Hochwasservorsorge mit Hochdruck vorangetrieben werden – gemeinsam von Land, Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürgern“, erklärte Ministerpräsident Alexander Schweitzer bei seinem Besuch der Hochwasserschutzprojekte.

Technischer Hochwasserschutz

In welche Projekte die genannten Fördermittel, die sich auf ganz Rheinland-Pfalz beziehen, beispielsweise investiert werden, davon machten sich Alexander Schweitzer und Wolfgang Treis am Mittwoch bei zwei Ortsbesuchen ein Bild. Der erste Termin führte sie nach Oberbillig in der Verbandsgemeinde Konz, wo seit mehr als 20 Jahren ein echtes Erfolgsprojekt des technischen Hochwasserschutzes besteht. „Dank der ausgeklügelten Hochwasserschutzanlage, die das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch die SGD Nord, ab April 2002 errichten ließ, ist Oberbillig seither zuverlässig vor Überflutungen geschützt“, erklärte Wolfgang Treis bei seinem Besuch.

Die Anlage vereint dabei viele Facetten des modernen Hochwasserschutzes: Mauern, Deiche, mobile Wände, ein Pumpwerk, Untergrundabdichtungen und eine Flutmulde sichern die Gemeinde bis zu einem Pegel von 7,35 Meter (in Wasserbillig). Darüber hinaus demonstriert die Anlage, dass sich eine ansprechende Ortsgestaltung mit dem Hochwasserschutz vereinen lässt, etwa durch verschließbare Deichöffnungen für den Fuß-, Rad- und Autoverkehr, mobile Wände auf dem Dorfplatz und die Anpassung an die bestehende Bebauung.

Ökologischer Hochwasserschutz

Neben dem technischen Hochwasserschutz, wie er in Oberbillig umgesetzt wurde, können auch ökologische Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen und Hochwasser beitragen. Ein solches Projekt, das mit Landesmitteln gefördert wird, konnten Alexander Schweitzer und Wolfgang Treis bei ihrem zweiten Ortstermin in Oberemmel, einem Stadtteil von Konz, besichtigen. Hier sind in den vergangenen Jahren erste Abschnitte des Oberemmeler Bachs erfolgreich renaturiert worden. Ein bachaufwärts gelegener Weiher wird aktuell ebenfalls wieder in einen natürlichen Zustand versetzt. Renaturierungen wie diese sorgen unter anderem dafür, dass die Wassermassen bei Starkregen und Hochwasser verlangsamt und nachfolgende Gewässer durch die Verzögerung entlastet werden.

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