Sanierung des Hochwasserschutzes Trier: Großer Aufwand zum Schutz der Bäume

Der Hochwasserschutzdeich am Zurlaubener Ufer in Trier wird saniert: Im November beginnen die Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt zwischen der Deutschen Jugendherberge und der Zufahrt zum RATIO-Einkaufszentrum. Im Vorfeld der eigentlichen Baumaßnahme hat die Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord viel Mühe und Geld investiert, um einen Weg zu finden, möglichst viele Bäume zu erhalten. Im Fokus dabei steht der schwierige Spagat zwischen Hochwasserschutz auf der einen und einem möglichst geringen Eingriff in die Baumlandschaft auf der anderen Seite.

Das Problem: In einzelnen Bereichen stehen Bäume auf der Deichkrone sowie auf den wasser- und landseitigen Böschungen. Deren Wurzeln dringen zum Teil tief in den Damm ein und könnten dessen Standfestigkeit im Hochwasserfall gefährden. Daher wurde ein Baumgutachten erstellt. Um zu verhindern, dass eine große Menge Bäume gefällt werden muss, entschied man sich, eine Spundwand in den Deich einzubauen, um auf diese Weise mehr Hochwassersicherheit gewährleisten zu können. In den geplanten Fuß- und Radweg werden Wurzelbrücken dafür sorgen, dass unter Schutz stehende Bäume erhalten bleiben können. 

Alle Arbeiten – vor, während und nach der Sanierung – werden durch eine ökologische Baubegleitung überwacht. Für den Schutz und den Erhalt der Bäume wird ein hoher finanzieller Aufwand betrieben; allein die geplanten Wurzelbrücken werden circa eine halbe Million Euro kosten. Doch trotz aller Mühen ist es unumgänglich, dass (nach derzeitigem Planungsstand) 41 Bäume gefällt werden müssen, weil es für die Standsicherheit des Dammes nötig ist. 11 der 41 Bäume befinden sich laut Gutachten allerdings auch im nicht erhaltenswerten beziehungsweise verkehrsunsicheren Zustand und hätten ohnehin entfernt werden müssen. An weiteren Bäumen werden zudem Kronenrückschnitte erfolgen. Die Gehölzarbeiten sollen bis zum Baubeginn im November abgeschlossen sein. Entlang des Fuß- und Radweges sowie am Moselufer werden mit Abschluss des Bauvorhabens zum Ausgleich neue Bäume gepflanzt.

Dass der rund 90 Jahre alte Deich, der die Stadt Trier am rechten Moselufer vor Hochwasser schützt, saniert werden muss, ist unumgänglich. Denn zum einen entspricht er nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Und zum anderen haben äußere Einflüsse wie eben die Baumwurzeln den Deichkörper soweit aufgelockert, dass die Standsicherheit beeinträchtigt ist. Geplant wurde die Baumaßnahme von der Tractebel Hydroprojekt GmbH aus Weimar. Die Gehölzarbeiten übernimmt die Forstbetrieb Herter GmbH. Vorbereitend wurden die Bäume bereits auf Vorkommen von geschützten Tierarten untersucht. Während der Bauzeit ist abschnittsweise eine Umleitung der Fuß- und Radwege über die Zurmaiener Straße erforderlich.

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