Die Planung der SGD Nord sieht vor, die bestehende Wehranlage in fließender Welle abzubrechen. Im Anschluss an den Wehrrückbau ist die Gestaltung des asymmetrischen Raugerinnes auf der linken Seite der Sieg vorgesehen, um die aquatische Durchgängigkeit zu verbessern und die Wandermöglichkeiten für Fische wie den Lachs herzustellen.
Ferner wurden alle naturschutzfachlichen Aspekte berücksichtigt. Insgesamt haben die naturnahe Entwicklung der Sieg und die Wiederherstellung ihrer natürlichen Fließgewässerstrukturen eine große ökologische Gesamtbedeutung in diesem Bereich. Zum Erhalt des Auenwald Komplexes berücksichtigt die Planung eine regelmäßige Überflutung des Komplexes.
Zum Hintergrund
Das Wasserecht für die kleine Wasserkraftanlage Euteneuen ist zum 01.06.2015 erloschen. Zudem ist die Wehranlage seit Mai 2018 nicht mehr funktionsfähig, da sich die beweglichen Dachwehrverschlüsse nicht mehr aufrichten lassen, sodass der Stau reduziert ist.
Der Antrag des aktuellen Eigentümers der Anlage zur Wiederinbetriebnahme wurde mit Bescheid vom 14.10.2019 aufgrund der Unvollständigkeit und Mangelhaftigkeit der Planunterlagen zurückgewiesen. Vorausgegangen war bereits eine Überarbeitung der Planunterlagen nach mehrfachen intensiven Beratungsgesprächen mit dem Antragsteller. Nach Abweisung einer Klage vor dem Verwaltungsgericht wurde ein Antrag auf Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht Koblenz rechtskräftig abgelehnt.
Die Wehranlage und die angrenzenden Ufergrundstücke sind im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz. Das Krafthaus mit der Turbine hat einen privaten Eigentümer.
Die Sieg ist eines der wichtigsten Zielartengewässer für den Langdistanzwanderfisch Lachs im Einzugsgebiet des Rheins. Diese Wiederherstellung der linearen Durchgängigkeit ist absolut unabdingbar, um die Vorgaben der EU-WRRL zu erfüllen.