Mehr Daten für die Ahr: SGD Nord baut Netz der Landespegel weiter aus

Bei der Vorhersage der Pegelstände der Ahr spielen die größeren Zuflüsse eine wichtige Rolle. Deshalb hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord die baulichen Einrichtungen des ehemaligen Pegels eines Wasserversorgers am Ahbach in der Verbandsgemeinde Gerolstein in einen funktionsfähigen Zustand versetzt, die Messtechnik modernisiert und den Pegel an das Netz der gewässerkundlichen Landespegel angeschlossen. Der Pegel ist seit dem 13. Mai 2025 in Betrieb und übermittelt nun nach einer Testphase seine Daten an das Landesamt für Umwelt.
Bachlauf mit Pegel
Der Pegel Hammermühle am Ahbach, den die SGD Nord in ihrer Funktion als Gewässerkundlicher Dienst betreibt, befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Üxheim, rund drei Kilometer oberhalb der Mündung in die Ahr.

Der Pegel Hammermühle am Ahbach, den die SGD Nord in ihrer Funktion als Gewässerkundlicher Dienst betreibt, befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Üxheim, rund drei Kilometer oberhalb der Mündung in die Ahr. Die Messung erfolgt im Fünf-Minuten-Takt, wobei aus den Daten jeweils 15-Minuten-Mittelwerte gebildet werden. Diese Werte werden dann via Push-Betrieb an einen Server geliefert, in der hydrologische Datenbank des Landesamtes für Umwelt zentral gespeichert und ausgewertet und über weitere Verarbeitungsschritte sowohl im Wasserportal RLP als auch im Webangebot des Hochwasservorhersagedienstes veröffentlicht. Mit dem Pegel wird das Netz der gewässerkundlichen Stationen, die die Wasserstände im Einzugsgebiet der Ahr erfassen, engmaschiger, was eine bessere Überwachung der Hochwasserentwicklung bei Stark- und Dauerregen und mittelfristig auch präzisere Vorhersagen ermöglicht. Ein weiterer Ausbau des Pegels, unter anderem mit einer redundanten Messwerterfassung und Anpassung auch an extreme Wasserstände, ist geplant.

Solarbetrieben

Betrieben wird die Messstelle mithilfe eines Solarpanels. Das bedeutet, dass der Pegel sich gänzlich autark und ohne Anbindung an das Stromnetz eigenständig mit Energie versorgt. Und selbst wenn das Solarpanel einmal ausfallen sollte, kann die Messstelle dank eines Akkus mindestens sieben weitere Tage betrieben werden.

„Die Flut im Juli 2021 hat den Pegel am Ahbach schwer beschädigt. Umso mehr freue ich mich, dass wir den Pegel nun nicht nur instandgesetzt haben, sondern auch weiter zukunftssicher modernisieren werden. So steht an dieser Stelle wieder eine verlässliche Messstation zur Verfügung“, so SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

„Ein wichtiger Baustein im 7-Punkte-Plan zur Verbesserung der Hochwasservorsorge in Rheinland-Pfalz vom September 2022, über dessen Umsetzungstand ich im Juni 2025 berichtet habe, ist die Weiterentwicklung des Gewässerkundlichen Dienstes des Landes. Auch die Enquete-Kommission hat diese Empfehlung ausgesprochen. Es freut mich daher sehr, dass die SGD Nord diese Aufgabe gerade an der Ahr mit dem neuen Pegel umgesetzt hat. Sie berät auch die Kommunen beim Bau der kommunalen Messstellen. Bei einem Besuch am Pegel Bad Bodendorf, bei dem derzeit eine zusätzliche Datenübertragung via Satellit getestet wird, konnte ich mich davon überzeugen, mit welchem Engagement die Mitarbeiter der SGD Nord hier zu Werke gehen“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Im Zuge der Reparatur- und Modernisierungsarbeiten wurde unter anderem auch die Bachsohle geräumt, auf der sich Ablagerungen angesammelt hatten. Bei dem Pegel handelte es sich ursprünglich um eine Messstelle des Zweckverbands Wasserversorgung Eifel-Ahr, deren Daten an das damalige Staatliche Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft (StAWA) in Trier übermittelt wurden.

Viele Pegel, viele Informationen

Der Gewässerkundliche Dienst in Rheinland-Pfalz betreibt aktuell 147 Pegel sowie weitere temporäre Sondermessstellen. Diese messen kontinuierlich die Wasserstände und ermitteln den Abfluss aus Flüssen und Bächen. Mit den Daten wird unter anderem die Öffentlichkeit über die aktuelle Abflusssituation und die zu erwartenden Entwicklungen informiert. Zu diesem Zweck werden die Daten auch an den Hochwasservorhersagedienst übermittelt, der daraus Vorhersagen erstellt. Die Pegeldaten dienen zudem als Grundlage für die Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Gewässer, als Bemessungswerte wasserwirtschaftlicher Anlagen (z. B. für die Planung von Brücken, Wehren, Durchlässen und Hochwasserrückhaltebecken) oder zur Festlegung von Einleitewerten aus Kläranlagen.

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