Knapp eine Million Aale erfolgreich ausgesetzt: SGD Nord sichert Zukunft von „Fisch des Jahres“ in Rhein, Mosel und Saar

Rhein, Mosel, Saar, Lahn und Nahe eigenen sich hervorragend als Lebensraum für den Europäischen Aal, der jüngst zum „Fisch des Jahres 2025“ gekürt worden ist. Um die Bestände zu erhalten, hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord nun in einer groß angelegten Aktion rund 950.000 Jungtiere ausgesetzt.
Zwei Männer in leuchtenden Jacken halten ein Gefäß mit lebenden Aalen in den Händen
Rund 950.000 Glasaale leben nun in Rhein, Mosel und Saar, bis sie in einigen Jahren die rund 6.000 Kilometer lange Rückreise zu ihrem Geburtsort antreten. SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis (re.) und Roland Mauden (li.), Fischereireferent bei der SGD Nord, begleiteten die Aussetzaktion in Koblenz.

Die Daten sind eindeutig: Die Zahl der jungen Aale, die von der Nordsee in die europäischen Flüsse einwandern, beträgt heute nur noch rund 5 Prozent der ursprünglichen Population. Die genauen Gründe dafür sind unbekannt. Entsprechend wenige junge Aale, die wegen ihrer Durchsichtigkeit in diesem Alter Glasaale genannt werden, finden über den Rhein ihren Weg in die rheinland-pfälzischen Flüsse. Die SGD Nord wirkt dieser ungünstigen Entwicklung in ihrer Funktion als Obere Fischereibehörde und gemeinsam mit Berufsfischern seit Jahren aktiv und erfolgreich entgegen. So wurden bei der jüngsten Aktion rund 950.000 Glasaale in Rhein, Mosel und Saar ausgesetzt. Hier wachsen die Fische nun unter idealen Bedingungen heran.

Aale aus Südfrankreich

„Das Bewahren der Artenvielfalt im Wasser wie auch an Land ist essentiell für das Funktionieren unserer Ökosysteme. Mit dem Aussetzen der Glasaale trägt die SGD Nord dazu bei, den Fortbestand einer wichtigen, im nördlichen Rheinland-Pfalz heimischen Art zu sichern“, betont SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis. Die Glasaale stammen von der südfranzösischen Atlantikküste und wurden von einem dort ansässigen Unternehmen, das die SGD Nord in den kommenden vier Jahren als Partner unterstützt, nach Rheinland-Pfalz gebracht.

Echte Langstreckenschwimmer

In der Natur legen Aale bereits als Larven mehrere tausend Kilometer zurück, von ihrem Geburtsort, der Sargassosee im Atlantik östlich von Florida, schwimmen sie bis an die europäischen Küsten. Von dort wandern sie durch Flussmündungen nach Mitteleuropa ein, wo sie den Großteil ihres Lebens verbringen. In großen Flüssen, wie dem Rhein, der Mosel und der Saar, finden die Jungtiere ideale Bedingungen vor. Denn Aale fühlen sich in einer sandigen, schlammigen Umgebung wohl und tolerieren auch Wasser mit wenig Sauerstoff. Nach etwa zehn bis fünfzehn Jahren treten sie dann die rund 6.000 Kilometer lange Rückreise zu ihrem Geburtsort an. Dort pflanzen sie sich das erste und einzige Mal in ihrem Leben fort.

Die SGD Nord setzt seit vielen Jahren erfolgreich Aale in rheinland-pfälzischen Gewässern aus. Die aktuelle Aktion ist Teil des gemeinsamen Aalbewirtschaftungsplans der rheinanliegenden Bundesländer. Der Titel „Fisch des Jahres“ wird jedes Jahr vom Deutschen Angelfischerverband, dem Bundesamt für Naturschutz, dem Verband Deutscher Sporttaucher und der Gesellschaft für Ichthyologie verliehen.

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