Höfken: Klimawandel verlangt verstärkten Hochwasserschutz“

Umweltministerin weiht im Koblenzer Stadtteil Lützel letzten Bauabschnitt des Hochwasserschutzgroßprojekts ein / Land finanziert über 90 Prozent der Ge-samtkosten von rund 55 Millionen Euro.

„Die Fertigstellung des letzten Bauabschnitts hier in Koblenz-Lützel und der damit einhergehende Abschluss des gesamten Großprojektes bedeutet mehr Hochwasser-schutz für Koblenz. Und gleichzeitig auch mehr Lebensqualität für die Anwohnerin-nen und Anwohner“, betonte Umweltministerin Ulrike Höfken heute in Koblenz. Dort weihte sie den achten Bauabschnitt der Hochwasserschutzanlage für die Stadtteile Lützel, Neuendorf und Wallersheim ein. Im Zuge der 2017 begonnenen Arbeiten wurde unter anderem das Hochwasserpumpwerk umgebaut und erweitert sowie die Deichanlagen „An der Bleiche“ zwischen Europa- und Balduinbrücke saniert. Die Kosten hierfür beliefen sich auf rund 4,3 Millionen Euro, von denen das Land knapp 2,8 Millionen trug.


Das 2010 gestartete Großprojekt bietet nun von der Europabrücke bis an die Orts-grenze von Wallersheim auf einer Länge von rund 3,8 Kilometern Schutz für etwa 17.000 Anwohnerinnen und Anwohner vor einem 10-jährlichen Hochwasserereig-nis. Insgesamt betrugen die Baukosten knapp 55,5 Millionen Euro, wovon das Land rund 51,5 Millionen Euro übernahm. „Für das Großprojekt wurde die Bauherrschaft vom Land Rheinland-Pfalz auf die Stadt Koblenz übertragen. Die Struktur- und Ge-nehmigungsdirektion Nord hat das Projekt als obere Wasserbehörde von Beginn an fachlich begleitet. Ich danke der Stadt Koblenz und allen Beteiligten, die bei dieser anspruchsvollen Aufgabe eng und gut zusammengearbeitet haben“, so SGD Nord Präsident Ulrich Kleemann.

In ihrer Ansprache wies die Ministerin auf die Bedeutung des technischen Hoch-wasserschutzes als zentralem Baustein des Hochwasserrisikomanagements hin. „Seit Anfang der 1990er Jahre hat das Land mehr als 700 Millionen Euro in die Er-richtung von Hochwasserschutzanlagen investiert. Gerade am Mittelrhein und an der Mosel wurden dabei oftmals hochkomplexe Maßnahmen – bestehend aus Deichen, Mauern, Pumpwerken sowie mobilen Elementen umgesetzt.“
Förderung kommunaler Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte

Höfken hob hervor, dass die nun fertig gestellte Baumaßnahme einen relativ hohen, aber keinen absoluten Schutz gegen Hochwasser biete. Weiter machte sie deutlich, dass der fortschreitende Klimawandel das Ausmaß und die Häufigkeit von Hoch-wasser- und Starkregenereignissen zunehmend beeinflusse. „Das Land hat auf die-se Erfahrungen umgehend reagiert und fördert die Aufstellung kommunaler Hoch-wasser- und Starkregenvorsorgekonzepte. Mit der 90-prozentigen Finanzierung durch das Land konnten bisher rund 50 Konzepte fertiggestellt werden, rund 600 Vorsorgekonzepte sind derzeit in der Erstellung und weitere knapp 150 Konzepte werden vorbereitet. Ich freue mich, dass das Konzept für Koblenz-Kesselheim schon vorliegt und die Stadt die Konzepte der übrigen Stadtteile vorbereitet.“


Schließlich unterstrich die Ministerin, dass sich Hochwasserschäden nur durch soli-darisches Zusammenwirken wirksam begrenzen ließen. „Die Aktivitäten hier am Rhein sind ein gutes Beispiel für dieses engagierte Miteinander. Bereits seit Mitte der 1990er Jahren arbeiten Ober- und Unterliegen in der Hochwassernotgemeinschaft Rhein eng zusammen. Der Verein versteht sich als Solidargemeinschaft, deren Mit-glieder sich zur gegenseitigen Hilfe verpflichten und denen bewusst ist: Jeder Unter-lieger ist auch Oberlieger!“


Darüber hinaus hätten sich in Rheinland Pfalz mit Hilfe des Landes Kommunen und Städte eines Einzugsgebietes zu Hochwasserpartnerschaften zusammengeschlos-sen. „Durch die wirksamere Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch in den Hochwasserpartnerschaften kann die ganze Bandbreite der kommunalen Hochwas-servorsorge effizienter gestaltet und das Gefahrenbewusstsein in hochwasserfreien Zeiten bei allen Beteiligten aufrechterhalten werden“, so Höfken abschließend.

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