Im Zuge ihres zweitägigen Aufenthalts in Deutschland besuchten die Expertinnen und Experten für Lachsgenetik und Lachsgenbanken sowie für die Sanierung von Lachsgewässern der Norwegian Environment Agency und des Norwegian Veterinary Institute gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), der Bürogemeinschaft für fisch- und gewässerökologische Studien (BFS), des BMEL, des Fischereiverbands Weser-Ems, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW, des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz, des Landesamts für Umwelt (LfU) Rheinland-Pfalz, des Rheinischen Fischereiverbands, der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau, des Thünen-Instituts für Fischereiökologie, der Vereine „Der Atlantische Lachs e.V.“ und „Wanderfische ohne Grenzen - NASF Deutschland“ sowie der SGD Nord verschiedene Einrichtungen und Institutionen, die an der Lachswiederansiedlung im Rheineinzugsgebiet beteiligt sind.
Eine der Stationen war das Mosellum auf den Mauern des Fischpasses in Koblenz, wo SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis die Delegation am zweiten Tag in Empfang nahm: „Der Atlantische Lachs gilt nicht umsonst als ‚König der Fische‘: Er ist wegen seiner hohen Lebensraumansprüche ein empfindlicher Indikator für den Zustand von Flüssen und deshalb von großer Bedeutung für das Ökosystem. Daher ist es der SGD Nord ein wichtiges Anliegen, durch gezielte Maßnahmen dazu beizutragen, dass er in unseren Gewässern langfristig wieder heimisch wird. Wenn seine Wiedereinbürgerung gelingt, kann das als Beleg für eine erfolgreiche ökologische Sanierung angesehen werden, die auch anderen Wasserbewohnern zugutekommt.“
Zum Hintergrund:
Der Atlantische Lachs zählt zu den Langdistanz-Wanderfischen, die zum Laichen aus dem Meer in die Süßwasserflüsse aufsteigen. Bis vor etwa hundert Jahren zogen sie noch zu Hunderttausenden den Rhein hinauf zu ihren Laichplätzen in den Seitengewässern des Rheins. Doch durch Überfischung, die Zunahme der Schifffahrt und die verschlechterte Wasserqualität ist der Lachsbestand seither zunehmend zurückgegangen. Auch Hindernisse wie Staustufen haben dazu geführt, dass immer weniger Fische ihre Laichplätze in den Oberläufern der Rheinseitengewässer erreichten. Aus diesem Grund haben die rheinanliegenden Staaten Niederlande, Deutschland, Frankreich, Schweiz und Luxemburg 1994 ein Gemeinschaftsprojekt ins Leben gerufen, das unter anderem die Wiederansiedlung des Lachses zum Ziel hat. Die SGD Nord ist dabei als Obere Fischereibehörde für die Gewässer im nördlichen Rheinland-Pfalz zuständig. Damit der Lachs dort wieder heimisch wird, besetzt sie regelmäßig junge Lachse in Ahr, Sieg, Nister, Saynbach, Elzbach und Guldenbach.