Gegen das Vergessen – Siebte Lesung von Ernst Heimes bei der „Literarischen Mittagspause“ in der SGD Nord

Der 9. November gilt als „Schicksalstag in der deutschen Geschichte“. Er wird unter anderem mit den grausamen Gewaltaktionen der Nationalsozialisten gegen die jüdische Gemeinschaft in Verbindung gebracht, die in der Pogromnacht vom 9. November 1938 einen ersten traurigen Höhepunkt erreichten. Anlässlich dieses Gedenktages zur Pogromnacht luden Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, und der Koblenzer Kulturdezernent Ingo Schneider in diesem Jahr zum siebten Mal zur „Literarischen Mittagspause“ in die SGD Nord ein. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe liest der Schriftsteller Ernst Heimes jährlich aus einem seiner Werke, die sich mit der dunklen Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen. In diesem Jahr wählte er zwei Auszüge seines Generationenromans „Inmitten von allem der Fluss“.
Portrait von SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, Baudezernent Dr. Andreas Lukas und Autor Ernst Heimes
SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, Baudezernent Dr. Andreas Lukas (in Vertretung für Kulturdezernent Ingo Schneider) und Autor Ernst Heimes (v.l.n.r.) bei der Literarischen Mittagspause in der SGD Nord.

Im ersten Teil der Lesung führte Ernst Heimes in die Geschichte des Protagonisten Albert ein, der als Kind mit der schwierigen Situation umgehen muss, dass sein Großvater im Krieg vermisst wird. Aus dem Konflikt des Kindes heraus werden komplexe Fragen nach der Rolle von Familienmitgliedern in der NS-Zeit aufgeworfen. Im zweiten Teil der Lesung wurde das Schicksal von Jakob, dem Vater des Protagonisten Albert, thematisiert. Dieser wird Ende 1944 mit gerade einmal 17 Jahren zu den Gebirgsjägern einberufen, woraufhin er traumatische Ereignisse erleben muss.

Die Veranstaltungsreihe „Literarische Mittagspause“ wird seit 2018 von der SGD Nord, dem Kulturamt der Stadt Koblenz und der Buchhandlung Heimes organisiert. Sie sorgt mit dafür, dass die Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten aufrechterhalten wird und leistet damit einen kleinen Beitrag für eine demokratische, antidiskriminierende Zukunft Deutschlands.

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