Die zurückgeschnittenen Bäume treiben aus und der ehemals brachliegende Boden ist an vielen Stellen bereits mit frischen Gräsern, Blumen und Kräutern bedeckt. An vielen Stellen tauchen nun auch wieder Orchideen-Arten wie das Stattliche Knabenkraut (Orchis mascula), Schlüsselblumen und Pfingstnelken auf. Die Öffnung der Landschaft wirkte sich zudem positiv auf Reptilien wie die Mauereidechse (Podarcis muralis) aus, von welcher bereits viele Exemplare in den sonnenexponierten Bereichen gefunden wurden. Neugeschaffene Rohbodenflächen locken darüber hinaus besondere Arten wie den Sandlaufkäfer an. All diese Entwicklungen tragen dazu bei, dass dieses Gebiet auch weiterhin ein Hotspot der Biodiversität bleibt.
Zum Hintergrund
Im Rahmen der Biotoppflege sorgt die Obere Naturschutzbehörde bei der SGD Nord dafür, dass unsere heimischen Arten in ihren Lebensräumen möglichst optimale Bedingungen vorfinden. Konkret bedeutet dies, dass die SGD Nord vor Ort Fachleute beauftragt, die unter anderem Wiesen mähen, wuchernde Sträucher zurückschneiden bzw. entfernen oder zusätzliche Bäume pflanzen. Im Fokus solcher Optimierungsmaßnahmen stehen besonders schutzbedürftige Arten, für die etwa das Zuwachsen einer Wiese bedeutet, dass sie ihren Lebensraum verlieren. Sie sind nicht an die Lebensbedingungen dieser neu entstandenen Landschaft angepasst. Die Tiere verschwinden aus dem jeweiligen Gebiet und vermindern die Biodiversität.
Um ein solches Projekt handelt es sich auch bei den Biotoppflegemaßnahmen, die 2022 in Boppard-Buchenau durchgeführt wurden. Weitere Informationen zum Nutzen solcher Eingriffe, zum Projektablauf, der aktuellen Situation vor Ort und den noch ausstehenden Maßnahmen sind mit vielen Fotos hier abrufbar.