Weltwassertag: SGD Nord hat Wasser und Gewässer im nördlichen Rheinland-Pfalz im Blick

Mit dem Weltwassertag wird jedes Jahr am 22. März auf die Bedeutung des Wassers für unser Leben hingewiesen. In diesem Jahr steht der internationale Aktionstag unter dem Motto „Valuing Water“. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord ist sich der Bedeutung und des Wertes des Wassers bewusst. Als Obere Wasserbehörde des Landes hat sie das Wasser und die Gewässer im nördlichen Rheinland-Pfalz auf vielfältige Art und Weise im Blick. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist etwa die Erhebung von Daten, die die Veränderungen in Flüssen, Bächen oder im Grundwasser aufzeigen.

Um diese Daten zu erhalten, betreibt der gewässerkundliche Dienst der SGD Nord an fast allen größeren Fließgewässern im Norden des Landes Pegelanlagen. „Die mehr als 100 Pegel bilden ein flächendeckendes Netz und ermöglichen uns einen guten Überblick über Wasserstände und Abflüsse in unseren Gewässern. Das ist zum Beispiel die Grundlage für eine verlässliche Hochwasservorhersage“, sagt SGD-Nord-Präsident Uwe Hüser, der sich die Funktion einer Pegelanlage vor kurzem in Isenburg demonstrieren ließ. Dort wird der Wasserstand des Saynbachs im Fünf-Minuten-Takt durch Drucksonden erfasst. Der Mittelwert (von drei Messungen) wird dann per Datenfernübertragung alle 15 Minuten an das Landesamt für Umwelt (LfU) in Mainz geschickt. Über dessen Auskunftssystem im Internet kann sich jeder Interessierte dann die Werte ansehen oder herunterladen.       

Etwas aufwendiger ist für die Mitarbeiter der SGD Nord die Messung des Abflusses, bei der auch die Fließgeschwindigkeit mit einbezogen wird. Bei der Abflussmessung wird ermittelt, wie viel Wasser in einer Sekunde durch einen bestimmten Querschnitt fließt. Für die Messungen müssen die Mitarbeiter des gewässerkundlichen Dienstes in Isenburg in den Saynbach steigen, um über die gesamte Breite den Abfluss ermitteln zu können. Für höhere Wasserstände steht ihnen dort eine Seilkrananlage zur Verfügung. Mithilfe eines Flügels beispielsweise, werden dann die Werte gemessen. Die Angabe des Abflusses ist wichtig, um eine genaue Hochwasservorhersage für den Rhein, in den der Saynbach mündet, geben zu können.

Neben den Pegelanlagen betreibt die SGD Nord auch noch mehr als 200  Grundwasser- und Quellschüttungsmessstellen, denen gerade nach trockenen Jahren wie den zurückliegenden eine besondere Bedeutung zukommt. All diese Daten sind eine wichtige Grundlage für viele wasserwirtschaftliche Planungen und Entscheidungen – etwa für den Bau von Kläranlagen. „Die langfristige statistische Erfassung dient aber auch dazu, um Modelle zu erstellen, mit denen man abschätzen kann, wie sich der Klimawandel regional auswirkt“, so Präsident Hüser. „Wir wissen beispielsweise bereits heute, dass der Klimawandel merkliche Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung hat.“  

Doch die SGD Nord ist in puncto Wasser noch auf vielen anderen Ebenen aktiv: Als Obere Wasser- und Fischereibehörde ist es eine ihrer Hauptaufgaben, Gewässer als Lebensraum und als Lebensgrundlage zu erhalten. Die SGD Nord ist zudem für die effiziente Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie verantwortlich. Dies umfasst zahlreiche Projekte zur Entwicklung von Gewässern. Dazu zählen unter anderem Renaturierungen, Maßnahmen zur Erhöhung des Fischbestandes, Rückbauten von Wehranlagen sowie die Modernisierung von Kläranlagen. Zudem weist sie Schutzgebiete aus und achtet dabei darauf, dass die rechtlichen Bestimmungen eingehalten werden, um das wertvolle Trinkwasser zu schützen.

Wer sich für die Informationen und Daten von den Messstationen über Niederschlag, Wasserstand, Abfluss und Grundwasser sowie über die chemisch-physikalischen Gewässeruntersuchungen interessiert, erhält unter www.geoportal-wasser.rlp.de Einblick.

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