SGD Nord: Wasserwirtschaftliche Maßnahmen im Landkreis Trier-Saarburg wurden mit knapp 3 Millionen Euro gefördert

Für Mensch und Natur ist Wasser lebenswichtig. Um diese kostbare Ressource zu schützen, unterstützt das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Maßnahmen im Bereich der Wasserwirtschaft finanziell. Für das nördliche Rheinland-Pfalz werden die Fördermittel durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord ausgezahlt.

"2,9 Millionen Euro flossen im letzten Jahr in Projekte im Landkreis Trier-Saarburg. Diese haben wir als obere Wasserbehörde fachlich begleitet. Dazu zählt sowohl die technische Beratung als auch die finanzielle Abwicklung“, so SGD-Nord-Präsident Uwe Hüser.

In der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell wird der Großbach in insgesamt drei Bauabschnitten renaturiert. Auf einer Gewässerlänge von rund sieben Kilometern von Greimerath an der Grenze zum Saarland bis zur Einmündung in die Ruwer in Niederzerf, haben die bislang durchgeführten Maßnahmen der ersten beiden Abschnitte zu einer erheblichen Verbesserung der Situation geführt.

Durch die Entfernung der mit Beton befestigten und ausgebauten Gewässersohlen konnte eine erfolgreiche Veränderung der Struktur des Flussbetts sowie der Abflussdynamik des Wassers erzielt werden. Die so geschaffene Tiefen- und Breitenvariation lässt den Großbach auf natürliche Weise mäandern. Jetzt sind auch wieder Jahreszeiten am Gewässer erlebbar, wenn ein schwankender Wasserpegel dazu führt, dass Flächen überschwemmt werden oder trocken fallen. So finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ihren artgerechten Lebensraum wieder. Auch der Mensch profitiert von dem Renaturierungsprojekt, weil er sich auf den neu angelegten Wegen entlang des Bachs bei einem Spaziergang im Einklang mit der Natur erholen kann.

Die Maßnahmen im Gewässer tragen dazu bei, dass die für die Klein- und Kleinstlebewesen so wichtige ökologische Durchgängigkeit durch die Umgestaltung von Engstellen und Querbauten wie beispielsweise des Wehrs in Oberzerf, widerhergestellt werden.

Jetzt im Frühling soll der dritte Bauabschnitt realisiert werden. Ergänzend zu den bereits durchgeführten Arbeiten wird der Großbach entlang des Dorfplatzes in Niederzerf  neu gestaltet und erlebbar gemacht. Diese Maßnahme wird parallel, mit der von der Gemeinde durchgeführten Dorfplatzmodernisierung umgesetzt.

In den letzten beiden Jahren wurden bereits rund 369.000 Euro für die Renaturierung des Großbachs investiert. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf etwa 578.000 Euro. Die Umsetzung des Projektes hing auch wesentlich von der wohlwollenden Bereitschaft der Anlieger ab, was durch die positive Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen ist.

Die Fördermittel helfen den Kommunen in der Umsetzung ihrer wasserwirtschaftlichen Aufgaben wie Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Gewässerunterhaltung. Gleichzeitig werden somit Anreize zur Verbesserung der technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Leistungsfähigkeit gesetzt sowie die Kosten für die Bürger bezahlbar gehalten. Zudem unterstützt das Land die Kommunen finanziell und fachlich bei örtlichen Konzepten für Hochwasser und Starkregen.

Gesteuert wird die Vergabe der Gelder durch das Mittelfristige Investitionsprogramm (MIP) unter Berücksichtigung bestimmter Schwerpunkte wie der „Aktion Blau Plus“. Diese ist ein Erfolgsprogramm beispielsweise zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) und umfasst zahlreiche Projekte zur Entwicklung von Gewässern wie Renaturierungen, Maßnahmen zur Erhöhung des Fischbestandes, Rückbauten von Wehr- und Modernisierung von Kläranlagen. Auch der „Wassercent“ trägt zum Schutz des wertvollen Guts bei. Diesen hat die Landesregierung im Jahr 2013 eingeführt. Die Einnahmen daraus sind zweckgebunden und werden zur nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung eingesetzt.

Die Fördermittel werden als Zuschuss oder als Darlehen gewährt. Je nach Art des Vorhabens kann der Zuschuss bis zu 95 Prozent der förderfähigen Kosten betragen. Die Darlehenshöhe wird nach dem jährlichen Entgeltbedarf mit bis zu 70 Prozent bewilligt.

Weitere Informationen unter www.sgdnord.rlp.de

 

 

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