SGD Nord: Arbeiten am Hochwasserschutz in Hochstetten-Dhaun liegen im Zeitplan

Um den Hochwasserschutz der Gemeinde Hochstetten-Dhaun den Erfordernissen der heutigen Zeit anzupassen, wird aktuell ein enormer Aufwand betrieben. „Doch die Arbeiten schreiten auch zügig voran und liegen voll im Zeitplan“, erklärt Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, der sich vor Ort selbst ein Bild vom Stand der Baumaßnahme machte. Insgesamt werden hier rund 7,9 Millionen Euro investiert.

„Die Kosten für die Ertüchtigung der Deiche werden zu 90 Prozent durch das Land Rheinland-Pfalz und zu 10 Prozent von der Verbandsgemeinde Kirner-Land getragen“, so Dr. Kleemann. Für die zeitgleich durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen am rechten Nahevorland kommt das Land im Rahmen der „Aktion Blau Plus“ sogar zu 100 Prozent auf.

Im Frühjahr starteten die Baumaßnahmen, die insgesamt rund 2 Jahre dauern sollen. Die auf der rechten Naheseite eigens für den Schwerlastverkehr angelegten Baustraßen sind inzwischen fertiggestellt. Für die Anbindung der Baustraße an die B41 wurde eigens eine Ampelanlage errichtet, die in Kürze (nach der Abnahme durch den Landesbetrieb Mobilität) die Zufahrt von der B41 über den ehemaligen kleinen Rastplatz regeln soll. Derzeit werden die im Baufeld vorhandenen Ver- und Entsorgungsleitungen umgelegt und dem zukünftigen Deichverlauf angepasst.

Die Anbindungen der neuen Deiche an die Nahebrücke zum Ortsteil Hochstädten mittels Bohrpfählen sind weitgehend abgeschlossen. Ebenfalls schon weit fortgeschritten sind die Arbeiten am Wiesbach, der hier in die Nahe mündet. Der bislang verrohrte kleine Bach soll offengelegt und naturnah gestaltet werden.  

Zurzeit werden für die neuen Riegeldeiche im Bereich der Ortslage Hochstädten und des Sportplatzes Probeaufbauten errichtet. Hier wird mitunter getestet, ob die zur Verwendung vorgesehenen unterschiedlichen Erdmaterialien mit den eingesetzten Maschinen die erforderliche Qualität erreichen können. Aufgrund der bisher erzielten guten Ergebnisse kann man davon ausgehen, dass man bald mit dem eigentlichen Deichbau beginnen kann, prognostizieren die Experten der SGD Nord.

 

Hintergrundinformation:

Die in der Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun vorhandenen Hochwasserschutzdeiche wurden etwa in den 1930er-Jahren errichtet. Bei den Hochwasserereignissen in den Jahren 1993 und 1995 wurden die Schutzanlagen überströmt, was zu erheblichen Schäden im Ortsteil Hochstädten und im linksseitig der Nahe gelegenen Gewerbegebiet der Gemeinde Hochstetten-Dhaun führte. Aus Baugrunduntersuchungen und nachfolgend durchgeführten Standsicherheitsberechnungen ging hervor, dass die Deichanlage nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und ertüchtigt werden muss. Im Auftrag der SGD Nord folgten anschließend vertiefte Untersuchungen und Variantenplanungen. Die favorisierte Variante wurde nach Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens am 12. November 2015 planfestgestellt. Nachdem die Ausführungsplanung erstellt wurde, hat die SGD Nord die Bauarbeiten EU-weit ausgeschrieben und Anfang 2020 an die Baufirma STRABAG GmbH (Bad Hersfeld) vergeben, die das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hat.

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