Katrin Eder: „Mit dem neuen Naturschutzgebiet Nauberg werden einzigartige Buchenwälder bewahrt“

Umwelt- und Klimaschutzministerin weihte Naturschutzgebiet ein – Erste Neuausweisung seit vielen Jahren – Areal hat als unzerschnittener bewaldeter Höhenrücken besondere Schutzwürdigkeit
Waldboden mit moosbewachsenen Steinen
Das Naturschutzgebiet Nauberg bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum.

Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder hat heute das Naturschutzgebiet am Nauberg eingeweiht. Gemeinsam mit Wolfgang Treis, dem Präsidenten der SGD Nord, hat die Ministerin bei der Ortsgemeinde Norken im Westerwaldkreis das Schild zum neuen Naturschutzgebiet enthüllt. Mit dabei waren unter anderem auch die Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland (Westerwaldkreis) und der Beigeordnete Fred Jüngerich (Kreis Altenkirchen) sowie Klaus Wilhelm, Vorsitzender BI „Erhaltet den Nauberg“. Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von etwa 425 Hektar und liegt in den Gemarkungen Nister und Nauroth, (Verbandsgemeinden Hachenburg und Betzdorf-Gebhardshain). Bestandteil des Naturschutzgebietes ist auch eine besonders geschützte Kernzone mit einer Fläche von etwa 106 Hektar.

„Beim Naturschutzgebiet Nauberg handelt es sich um die erste Neuausweisung eines Naturschutzgebietes in Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder. „Wir setzen einen Schlusspunkt in der jahrelangen Auseinandersetzung um einen möglichen Basaltabbau am Nauberg. Das neue Naturschutzgebiet weist urwaldartige, über 160 Jahre alte Buchenwälder auf. Der Nauberg ist ein unzerschnittener bewaldeter Höhenrücken im Oberwesterwald. Das Besondere ist der einzigartige Buchenwald auf Basaltblockschutt mit zahlreichen Quellbiotopen und die hohe biologische Vielfalt in diesem Gebiet. Dazu zählen seltene Vogelarten, Käfer, Fledermäuse, Amphibien und viele andere charakteristische Arten, die in naturnahen, alten Wäldern vorkommen. Daher ergibt sich insgesamt eine besondere Schutzwürdigkeit dieses Areals. Naturschutzgebiete wie der Nauberg sind ein wichtiger Beitrag gegen das Artensterben. Zugleich helfen sie, das im Koalitionsvertrag gesetzte Ziel von fünf Prozent nutzungsfreier Wälder nach der Nationalen Biodiversitätsstrategie zu erreichen oder gar zu übertreffen. Die Erhaltung stabiler Waldbestände mit einer ausreichenden Wasserversorgung dienen schließlich auch dem Klimaschutz“, so die Ministerin.

Katrin Eder dankte ausdrücklich der Bürgerinitiative „Rettet den Nauberg“ „für jahrelanges Engagement und ein Festhalten am großen Ziel der Sicherung des Naubergs. Die Ausweisung als Naturschutzgebiet ist auch Ihr Erfolg und Ihrer Begleitung zu verdanken.“   

Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord erklärte vor Ort: „Der Klimawandel verdeutlicht es: Die Bewahrung und nachhaltige Entwicklung stabiler Waldökosysteme sind von großer Bedeutung. Die Erhaltung des Naubergs trägt nicht nur zur Sicherung eines wertvollen, teilweise über 160 Jahre alten Buchenbestandes bei, sondern ist auch von herausragender wissenschaftlicher Relevanz. Die finale Unterschutzstellung dieses wertvollen Gebiets durch die SGD Nord stieß überwiegend auf positive Resonanz.“

Landrat Dr. Peter Enders (Kreis Altenkirchen) betonte: „Ich begrüße es außerordentlich, dass nach vielen Jahren der Diskussionen und der widerstreitenden Interessen endlich Klarheit zum Nauberg herrscht. In meiner Zeit als Landtagsabgeordneter habe ich unter wechselnden Regierungskonstellationen oftmals einen stringenten Kurs vermisst, denn Planungssicherheit ist unabhängig vom Blickwinkel ein hohes Gut. Ich bin überzeugt: Der Nauberg wird unter den Naturschutzgebieten in Rheinland-Pfalz eine herausragende Stellung einnehmen.“

„Es ist nach 23 Jahren endlich geschafft. Ein einzigartiges Gebiet mit 160 Jahre alten Buchenbeständen auf Blockschutthalden und Heimat von zahlreichen vom Aussterben bedrohten Arten ist für die nachfolgenden Generationen als Naherholungsgebiet unter Naturschutz gestellt“, erklärte Klaus Wilhelm, Sprecher der BI Erhaltet den Nauberg. „Wir haben über den sehr langen Zeitraum sehr viele Höhen und Tiefen erlebt, aber in der Sache sind wir immer mit dem Ziel ,Erhaltet den Nauberg‘ vorangegangen. Ich möchte mich bei allen Naturschutzverbänden bedanken, die uns all die Jahre unterstützt haben. Herausheben möchte ich die Naturschutzinitiative. Der Schutz dieses hervorragenden Lebensraums war für mich eine Lebensaufgabe. Ich habe aber nie ans Aufhören gedacht.“

Pressemitteilung des MKUEM

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