Hangrutsch in Vallendar: Sanierungsarbeiten durchgeführt, mögliche Ursachen identifiziert

Nach knapp vier Monaten Bauzeit wurden die Sanierungsarbeiten an dem in einem Vallendarer Wohngebiet abgerutschten Hang abgeschlossen. „Die anschließende Teilabnahme hat bereits stattgefunden und die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz hat die Nutzungsuntersagung für die beiden betroffenen Wohnhäuser im Anschluss aufgehoben, damit die Familien wieder einziehen dürfen“, so Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord.
Schlamm und Äste rutschen einen Hang herunter
In der Nacht von Montag, 31. Juli 2023 auf Dienstag, 1. August 2023 ereignete sich in einem Wohngebiet in Vallendar ein Hangrutsch, welchem in den Tagen darauf einige Nachrutschungen folgten. Das Foto zeigt den Zustand am 1. August 2023.

Die Sanierungsplanung erfolgte in intensivem Austausch zwischen der SGD Nord, dem Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) und dem beauftragten Ingenieurbüro. Ziel der Sicherung war es, wieder eine ausreichende Standsicherheit für den vom Hangrutsch betroffenen Bereich herzustellen. Dazu wurde eine Kombination aus stützenden und entwässernden Maßnahmen umgesetzt.

Zur Stützung wurde die durch die Rutschung entstandene übersteilte Wand mittels einer vernagelten und bewehrten Spritzbetonwand gesichert. Direkt unterhalb hiervon wurden zudem Erdbetonscheiben platziert, die den Hangfuß absichern.

Zur Entwässerung wurden im Bereich der Spritzbetonwand Entwässerungsbohrungen durchgeführt. Ergänzend wurden Drainagematten und Filtervlies eingebaut.

Um eine möglichst schnelle Umsetzung zu ermöglichen, wurden die Maßnahmen mithilfe einer Ersatzvornahme durch die SGD Nord beauftragt. Das bedeutet, dass die Arbeiten starten konnten, obwohl noch nicht rechtlich geklärt wurde, wer letztlich für die Kosten aufkommen muss.

Die Sanierungsarbeiten liefen parallel zur Ursachenforschung. Nach den Unterlagen des Landesamtes für Geologie und Bergbau (LGB) handelt es sich bei dem Hang um die Abbauböschung eines alten Tontagebaus. Im Zuge des Abbaus der Rohstoffe entstand ein etwa 24 Meter hoher Steilhang mit teilweise senkrechten Böschungen. Infolge der starken Niederschläge Ende Juli 2023 kam es zu Wasseraustritten im Hang und zum Abrutschen des Steilhangs. Zur genaueren Erforschung wurden Bohrungen durchgeführt, die Aufschluss über den Schichtenaufbau geben. Als wohl wesentliche Hauptursache wurde seitens des LGB das im Tongrubenbereich befindliche Grund- und Schichtenwasser identifiziert.

Zum Hintergrund

In der Nacht von Montag, 31. Juli 2023 auf Dienstag, 1. August 2023 ereignete sich in einem Wohngebiet in Vallendar ein Hangrutsch, welchem in den Tagen darauf einige Nachrutschungen folgten. Um ein Wohnhaus vor den Schlamm- und Wassermassen zu schützen, ordnete die Feuerwehr Sandsäcke am Hangfuß an. Durch Geologen und Ingenieure vorgenommene Prüfungen sowie geotechnische Untersuchungen ergaben, dass die Gefahr weiterer Nachrutschungen besteht. Daher wurde sowohl für das unterhalb als auch für das oberhalb des Hangbereichs gelegene Wohnhaus eine Nutzungsuntersagung verfügt. Verletzt wurde niemand.

Um die bestehende Gefahr schnellstmöglich zu bannen und den Anwohnerinnen und Anwohnern eine Rückkehr in ihre Wohnhäuser zu ermöglichen, beauftragte die SGD Nord in Zusammenarbeit mit dem LGB umgehend ein Ingenieurbüro mit der Planung einer Sicherungsmaßnahme.

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