Grünes Licht für ein wichtiges Vorhaben im Zuge der Energiewende: SGD Nord genehmigt den Plan zum Neubau des 3. Abschnitts der 110-/380-kV-Höchstspannungsfreileitung von der Umspannanlage Wengerohr bis zur Umspannanlage Niederstedem

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat den Weg für den Neubau der geplanten 110-/380-kV-Höchstspannungsfreileitung Metternich – Niederstedem im 39 Kilometer langen Abschnitt von der Umspannanlage Wengerohr bis zur Umspannanlage Niederstedem freigemacht. Zugleich wurde die 220-/380-kV-Höchstspannungsfreileitung Niederstedem – Pkt. Meckel mit einer Leitungslänge von sechs Kilometern mitgenehmigt. Zwingende Versagungsgründe gegen die Planung liegen nicht vor.

Mit der Erteilung des Baurechts erhält der dritte und letzte Abschnitt eines wichtigen Vorhabens der Energiewende grünes Licht. Die 110/380-kV-Höchstspannungsfreileitung Metternich – Niederstedem gehört zu den vordringlichen Leitungsbauvorhaben im Höchstspannungs- bzw. Übertragungsnetzbereich. Mit der Leitung werden die beiden Schwerpunkt-Umspannanlagen in Weißenthurm und in Niederstedem direkt mit einer 380-kV-Leitung verbunden. Bisher gab es nur eine 380-kV-Leitungsanbindung aus dem Aachener Raum über Dahlem (Westeifel) nach Niederstedem. Zudem soll mit der neuen Leitung der vermehrt anfallende Windstrom aus der Eifelregion zu den Verbrauchern in den Süden und Südwesten abtransportiert werden. Das Vorhaben ist Teil der Netzausbauplanung der Bundesregierung. Zugleich profitiert die Westnetz GmbH, da auf dem Mastgestänge der 380-kV-Höchstspannungsfreileitung von Wengerohr bis nach Niederstedem ein 110-kV-Stromkreis der allgemeinen Energieversorgung mitgeführt wird.

Das Vorhaben wird weitgehend im Trassenraum der bestehenden 220-kV-Hochspannungsfreileitung Niederstedem – Neuwied (BI. 2409) errichtet, die mit ihren 108 zu demontierenden Masten vollständig zurückgebaut wird. Weitere Rückbaumaßnahmen erfolgen an der bestehenden 380-kV-Freileitung Pkt. Sirzenich – Niederstedem (BI. 4530) im Teilabschnitt Niederstedem – Meckel mit dem Rückbau von 19 Masten und der Änderung der bestehenden 380-kV- Höchstspannungsfreileitung Oberzier – Niederstedem (BI. 4527) mit dem Rückbau von einem Mast. Hierdurch wird erreicht, dass das Neubauvorhaben auf die Errichtung von insgesamt 124 neue Masten begrenzt ist, während im Gegenzug insgesamt 128 Masten entfallen und zurückgebaut werden können.

Die SGD Nord hat das Vorhaben im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens unter Beteiligung der Öffentlichkeit geprüft. Des Weiteren wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Da infolge der COVID-19-Pandemie die Durchführung eines Erörterungstermins aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht möglich war, hat die SGD Nord in der Zeit vom 9. August 2021 bis zum 6. September 2021 anstelle eines Erörterungstermins eine Online-Konsultation durchgeführt. Im Rahmen dieses Verfahrens erhielten die Vorhabenträger, die Träger öffentlicher Belange, die Einwender und alle sonstigen Berechtigten Zugang zum Verfahrenssachstand, zu die Stellungnahmen der Behörden und zu den Erwiderungen der Vorhabenträger auf die Einwendungen. Den Teilnehmern der Online-Konsultation wurde Gelegenheit gegeben, sich hierzu schriftlich, elektronisch oder per Niederschrift zu äußern. Die im Rahmen des Verfahrens gewonnenen Erkenntnisse, insbesondere zum Wasserrecht, Naturschutz, Geologie und Bergbau, Bodenschutz, Landwirtschaft, Forst, Denkmalpflege sowie straßen- und verkehrsrechtliche Belange, sind in die Entscheidung eingeflossen.

Der Planfeststellungsbeschluss wird zusammen mit den Planunterlagen zur Einsichtnahme ausgelegt, und zwar bei den betroffenen Verbandsgemeindeverwaltungen Bitburger Land, Speicher, Südeifel, Trier-Land und Wittlich-Land sowie der Stadtverwaltung Wittlich. Ort und Zeit der zweiwöchigen Auslegung werden in den jeweiligen Mitteilungsblättern der Gemeinden sowie im Rahmen einer Internetveröffentlichung vorher bekannt gemacht.

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