Gewässerentwicklungskonzept für die Aar: Synergien zwischen Ökologie und Hochwasserschutz

In Sachen Gewässerökologie und Hochwasserschutz gibt es entlang der Aar Handlungsbedarf. Daher hat sich die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord im Rahmen des EU LIFE IP Projektes „LiLa-Living Lahn“ dazu verpflichtet, ein Gewässerentwicklungskonzept für die untere Aar (Gewässer II. Ordnung) zu erstellen. Das Konzept wurde den Vertreterinnen und Vertretern der Verbandsgemeinden Diez und Aar-Einrich, der Stadt Diez sowie der Unteren Wasserbehörde des Rhein-Lahn Kreises nun präsentiert.

„Mit dem Gewässerentwicklungskonzept hat die SGD Nord nicht nur die Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen in Aussicht gestellt, sondern sie gibt auch den Anliegern eine Grundlage für eigene Planungen an die Hand. So können wir gemeinsam daran arbeiten, dass die Aar natürlicher und zugleich Hochwasser resilienter wird“, so SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Der heutige Zustand der Aar geht auf Hochwasserschutzmaßnahmen zurück, die in den 1960er Jahren durchgeführt wurden. Damals wurde der Fluss begradigt und ausgebaut. Dazu wurden Sohlabstürze saniert, Wehre gebaut und der Regelquerschnitt hergestellt. Doch der Gewässerausbau hatte neben dem Hochwasserschutz auch negative Auswirkungen auf die Gewässer- und Auenentwicklung, die Vielfalt an Habitaten sowie die in und an der Aar heimischen Lebewesen. Im Frühjahr 2021 wurde deshalb mit der Erarbeitung eines Gewässerentwicklungskonzeptes begonnen, mithilfe dessen die Aar wieder in einen natürlicheren Zustand gebracht und ökologisch aufgewertet werden soll.

Im ersten Schritt musste der Ist-Zustand des etwa 14 Kilometer langen Gewässerabschnitts zwischen der Mündung in die Lahn bei Diez und der Ortslage Schiesheim detailliert erfasst werden. Anschließend wurde mithilfe eines Gewässerleitbildes ein Zielzustand abgeleitet und ein Maßnahmenkatalog erarbeitet.

Das Gewässerentwicklungskonzept beinhaltet Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Zusätzlich wurden die Ergebnisse einer durch das LiLa-Projekt finanzierten Studie zur Hochwasserprävention an der Aar berücksichtigt, um Synergien zwischen ökologischen Aspekten und Hochwasserschutz zu erzielen.

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