So könnte die B 9 in Bacharach bald aussehen: SGD-Nord-Vizepräsident Prof. Dr. Martin Kaschny überreichte die Ergebnisse eines Umgestaltungs-Workshops

Die Stadt Bacharach ist an die Initiative Baukultur der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord herangetreten, um einen gemeinsamen Workshop zur Umgestaltung der Bundesstraße 9 im Bereich der Bacharacher Ortsdurchfahrt zu organisieren. Die Ergebnisse dieses Workshops überreichte Prof. Dr. Martin Kaschny, Vizepräsident der SGD Nord, nun im Rahmen eines Ortstermins an Bacharachs Bürgermeister Philipp Rahn.

Anlass des Workshops war ein Bauvorhaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM). Dieser plant einen Ausbau der Bundesstraße 9 sowie des straßenbegleitenden Rheinradweges. Ziel ist es, die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt bis zur Bundesgartenschau 2029 fertigzustellen.

„Die Bundesgartenschau bietet eine einmalige Gelegenheit für größere Infrastrukturprojekte. Deshalb wollen wir als Stadt Bacharach die Chance nutzen und die B9 umgestalten, um die Rheinanlagen näher an die Stadt zu bringen und die Überquerung der Straße zu erleichtern. Wir sind der SGD Nord für die wichtige Unterstützung, die sie uns in diesem Projekt leistet, sehr dankbar“, so Bürgermeister Philipp Rahn.

Erforderlich sind die Baumaßnahmen, da die B 9 im Bereich der Bacharacher Ortsdurchfahrt erhebliche städtebauliche und verkehrstechnische Mängel aufweist. Zudem kann die Stadt Bacharach derzeit ihr außerordentliches städtebauliches und touristisches Potential nicht ausschöpfen, weil sich die B 9 wie eine Trennlinie zwischen der historischen Ortslage und dem Rheinvorland erstreckt.

Im Rahmen des Workshops, an dem neben den Gastgebern und den Experten der SGD Nord auch Stadtplaner sowie Vertreter des LBM, der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, der Kreisverwaltung Mainz-Bingen sowie des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal teilnahmen, wurden Vorschläge für die Umgestaltung der Bundesstraße 9 erarbeitet. Die Konzepte sollten die beschriebene Trennwirkung der B 9 überwinden, den Fußgängern mehr Raum geben und ein sicheres Queren der Straße ermöglichen. Dabei sollten der historische Kontext berücksichtigt sowie die Verbindungs- und Erschließungsaufgaben der Straßen beachtet werden. Um die Attraktivität und Nutzbarkeit des Bereichs weiter zu stärken, sollten ein Nahversorger sowie ein gastronomisches Angebot in das Gesamtkonzept integriert werden.

Nach einer Ortsbegehung erfolgte zunächst eine Analyse der Aufgabenstellung. Schließlich entwickelten die Teilnehmenden an Thementischen zwei unterschiedliche Vorschläge für die Umgestaltung der B 9.

Finanziert wurde der Workshop durch das rheinland-pfälzische Ministerium der Finanzen in seiner Rolle als zuständiges Bauministerium gemeinsam mit dem Landesbetrieb Mobilität.

Prof. Dr. Martin Kaschny ist mit den Resultaten des Workshops zufrieden: „Beide Ergebnisse zeigen eine deutliche Aufwertung des öffentlichen Raums im Bereich der Bacharacher Ortsdurchfahrt. Sie überwinden die Trennwirkung der B 9, indem sie das Rheinufer mit der historischen Innenstadt verbinden.“ Darüber hinaus sehen beide Konzepte eine deutliche Temporeduzierung von den Ortseingängen bis zum Bereich der Ortsdurchfahrt vor.

Auch Alexandra Bonaventura von der Wormser Niederlassung des LBM freut sich über die Ergebnisse des Workshops: „Die Bundesstraße 9 erfüllt als eine überregionale Verbindung eine wichtige Erschließungsfunktion im Mittelrheintal. In einem sehr konstruktiven Dialog wurden die Belange der Verkehrssicherheit, die Möglichkeiten einer Aufweichung der Trennwirkung der B 9, aber auch die Notwendigkeit eines weitgehend ungestörten Verkehrsflusses auf der Bundes-Umgehungsstraße von Bacharach erörtert. Die Bundesgartenschau eröffnet für den Planer Chancen und Möglichkeiten, die Bundesstraße zeitgemäß in die Belange Tourismus, Landschaft und Mobilität neu zu integrieren.“

Im nächsten Schritt werden sowohl der LBM als auch die Stadt Bacharach an Planungsbüros herantreten, um die Realisierung des Projektes schon bald  in Angriff nehmen zu können. Parallel dazu werden etwaige Fördermöglichkeiten geprüft.

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