SGD Nord: Umgestaltung des Rheinufers in Kamp-Bornhofen steht vor dem Abschluss

Das Rheinufer in Kamp-Bornhofen (Rhein-Lahn-Kreis) hat ein neues Gesicht: Die Arbeiten zum dritten Bauabschnitt sind weitgehend abgeschlossen. Rund 2,75 Millionen Euro hat das Land Rheinland-Pfalz investiert, um den etwa 1,2 Kilometer langen Abschnitt umzugestalten. „Dadurch ist das Rheinufer nicht nur attraktiver geworden. Durch den zusätzlich gewonnenen Retentionsraum sollte auch ein Beitrag zum Hochwasserschutz im Mittelrheintal geleistet werden“, erklärt Dr. Ulrich Kleemann, der Präsident der für die Bauausführung zuständigen Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord.

Derzeit werden noch Restarbeiten ausgeführt, um die Parzellen des neuen Kleingartengeländes festzulegen. Diese sollen aber Anfang Mai abgeschlossen sein. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie kann ein formeller Termin zur Abnahme des Baus derzeit nicht festgelegt werden. Da die SGD Nord die Nutzung der neu gestalteten Flächen, des Beachvolleyballfeldes, der Kleingartenanlage und des Freibades dennoch bald ermöglichen möchte, hat man eine alternative Lösung gefunden. Gemeinsam mit dem Planungs- und Bauleitungsbüro sowie der bauausführenden Firma wurde der aktuelle Bauzustand begutachtet und die noch erforderlichen Arbeitsschritte schriftlich festgehalten. Weiterhin wurden die Ortsgemeinde und die sonstigen beteiligten Stellen um eigenständige Begutachtung und schriftliche Stellungnahme gebeten. Anhand der Rückmeldungen wird die SGD Nord die gegebenenfalls noch notwendigen Maßnahmen veranlassen.

Der verlegte Leinpfad und die neuen Spazierwege im Rheinvorland können bereits genutzt werden. Die erweiterten Parkmöglichkeiten am Freibad bedürfen leider noch einer kurzen Ruhezeit, bis der Belag sich verfestigt hat beziehungsweise der Schotterrasen verwurzelt ist.

Zwischen dem Rhein und der Bundesstraße B 42 wurde das Gelände in Ufernähe bis zu 1,50 Meter abgesenkt, wodurch fast 20.000 Kubikmeter an zusätzlichem Retentionsraum im Überschwemmungsgebiet entstanden. „Ein Beitrag zum Hochwasserschutz für das räumlich eingeschränkte Mittelrheintal. Und ein Grund dafür, warum die SGD Nord der Ortsgemeinde eine Ausnahmegenehmigung erteilte, im Überschwemmungsgebiet zu bauen“, so Dr. Kleemann.

Die Umgestaltung ist Teil des Pilotprojekts  „Rahmenkonzept für die nachhaltige Entwicklung der rheinnahen Bereiche im Mittelrheintal“ des Landes Rheinland-Pfalz zur Realisierung von Hochwasserschutzmaßnahmen und Naherholungsräumen im UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. „Rund 2 Millionen Euro an Baukosten wurden investiert“, sagt SGD-Nord-Präsident Kleemann. Hinzu kommen circa 200.000 Euro für Grunderwerb, circa 500.000 Euro für Planung und Bauüberwachung sowie circa 50.000 Euro für die Rodung von Flächen. Unter anderem, weil man beim Bau Kampfmittel gefunden, sich die Menge an belastetem Aushubmaterial erhöht und die Gründung einer Stützmauer für das Freibad einen Mehraufwand erfordert hatte, werden die Baukosten letztlich etwas über der Summe liegen, die bei der Auftragsvergabe genannt wurde.

Um den Bau zu realisieren, waren umfangreiche Untersuchungen sowie eine Vielzahl an Gutachten und Abstimmungsgesprächen nötig. Mit dem Bau wurde im Mai 2019 begonnen.

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