SGD Nord: Sofortmaßnahmen im Problemhang Hochstetten-Dhaun werden umgesetzt

Seit geraumer Zeit wird beobachtet, dass sich der Rutschhang in Hochstetten-Dhaun bewegt. Jetzt hat die Umsetzung von Sofortmaßnahmen zur Stabilisierung begonnen. Es werden derzeit eine Betonwand am Fuß des Hangs errichtet und die notwendigen Entwässerungseinrichtungen geschaffen. Die Maßnahme kostet etwa 900.000 Euro und wurde durch die Nahe-Hunsrück Baustoffe GmbH & Co. KG, als Betreiberin der Deponie, mit Kostenbeteiligung des Landkreises Kreis Bad Kreuznach in Höhe von 300.000 Euro durchgeführt.

Parallel zu den Sicherungsmaßnahmen werden im Auftrag der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord mit großem Bohrgerät zusätzliche Untergrunderkundungen im Deponiebereich durchgeführt. Jede der geplanten fünf Kernbohrungen wird bis unter die vermutete Gleitfuge im Hang abgeteuft und mit Messtechnik ausgestattet. 

Sobald die Messstellen oberhalb des Verfüllbereiches eingerichtet sind, kann mit dem Bodeneinbau hinter der Stützmauer begonnen werden. Die Hinterfüllung findet mittels Material aus dem oberen Bereich der Deponie (Deponieabschnitt III) statt. Die Fachleute sind sich einig, dass dieser Abschnitt die Hauptursache für die Rutschung des Hangs ist. Durch den Abtrag von etwa 20.000 Kubikmeter Boden aus dem oberen III. Deponieabschnitt wird auf jeden Fall eine Entlastung erreicht, der gleichzeitige Einbau dieses Materials hinter der errichteten Betonwand am Fuß des Hangs wirkt stabilisierend.

Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der SGD Nord, hat sich die aktuellen Maßnahmen vor Ort angeschaut. „Wir sind auf einem guten, gemeinsamen Weg, und ich freue mich, dass die Sofortmaßnahmen nun umgesetzt werden können. Unsere Gutachter sehen in der Vorschüttung einen wichtigen ersten Baustein, um die Hangbewegungen in den Griff zu bekommen. Die neuen Messstellen werden uns Hinweise geben, wie die Sofortmaßnahme wirkt“, so Dr. Kleemann. Auch dankte er der Landrätin des Kreises Bad Kreuznach, Bettina Dickes, und Geschäftsführer Elmar Schnorpfeil in Vertretung für die Nahe-Hunsrück Baustoffe GmbH & Co. KG, für die konstruktive Zusammenarbeit.

Die SGD Nord hatte bereits im Vorfeld ein geotechnisches Ingenieurbüro zur stufenweisen Planung von Sicherungsmaßnahmen beauftragt. Die Kosten dafür liegen bei rund 170.000 Euro und werden vom Land Rheinland-Pfalz übernommen. 

Aufgrund der Komplexität und der Bedeutung der Sicherungsmaßnahme sind besondere Fachkenntnisse und Erfahrungen erforderlich – etwa im Zusammenhang mit der Stabilisierung von Rutschungen, im Umgang mit Deponien und im Bereich Hydrogeologie. Ziel ist es, die konkreten Randbedingungen für ergänzende Sicherungsmaßnahmen zu planen. Als eine Grundlage hierzu dienen die Erkenntnisse aus den derzeit durchgeführten Kernbohrungen. Damit lassen sich die Höhenlage, die Richtung und die Geschwindigkeit der Hangbewegungen messen. Außerdem wird der Einfluss des Grundwassers auf die Rutschung untersucht. 

Auf Basis der Ergebnisse wird zu prüfen sein, ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, oder ob die nun eingeleiteten Sicherungsmaßnahmen ausreichend sind.

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