SGD Nord: Seit 20 Jahren gebündelte Kompetenz im nördlichen Rheinland-Pfalz

Zum Jahresbeginn konnte die SGD Nord auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlass stellte der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Dr. Ulrich Kleemann, die Jubiläumsbroschüre „20 Jahre im Dienst der Region – SGD Nord für gebündelte Kompetenz“ vor. „Die Broschüre zeigt das breite Leistungsspektrum der SGD Nord auf.

An ausgewählten Projekten wollen wir verdeutlichen, welche Vorteile es bietet, viele verschiedene Qualifikationen in einem Haus zu bündeln, um schnelle und rechtssichere Genehmigungsverfahren aus einer Hand zu gewährleisten“, so Präsident Kleemann, der die Behörde seit 2012 leitet. 

Entstanden ist die SGD Nord im Zuge der Neuorganisation der Landesverwaltung in Rheinland-Pfalz im Jahr 2000. Aus den ehemaligen Bezirksregierungen Koblenz, Trier und Rheinhessen-Pfalz sowie mehreren selbstständigen Fachbehörden gingen die beiden Struktur- und Genehmigungsbehörden (SGD) Nord und Süd, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie das Landesuntersuchungsamt hervor. 

Ein gutes Projektbeispiel für gebündelte Kompetenz ist das Verbundsystem Westeifel. Die SGD Nord hat den Antragsteller in der Frühphase beraten, wie Konflikte möglichst vermieden werden können. Zudem wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, in der das zweigeteilte Genehmigungsverfahren koordiniert werden konnte. Es bestand aus einem beschleunigten Raumordnungsverfahren und einem wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren. In der Arbeitsgruppe wurden die verschiedenen Belange gebündelt und so sichergestellt, dass die SGD Nord die Genehmigungen in rekordverdächtigem Tempo erteilen konnte. 

Aktuell nehmen der Klimawandel und seine Folgen einen großen Stellenwert in der Arbeit der SGD Nord ein. „Wir beraten verstärkt in Bezug auf örtliche Hochwasserschutzkonzepte. Auch die Trinkwasserversorgung müssen wir neu ausrichten, um die bestehenden Trinkwasservorkommen für die zukünftigen Generationen zu schützen. Um den Klimaschutz zu forcieren, müssen die Erneuerbaren Energien verstärkt ausgebaut werden. Hierbei wird die SGD Nord auch in Zukunft ein starker Partner sein“, so Dr. Kleemann. 

Es hat sich gezeigt, dass sich die Bündelungsfunktion bewährt hat: Seit 20 Jahren steht die SGD Nord als moderne Behörde und als Dienstleister für die Kommunen und Unternehmen im nördlichen Rheinland-Pfalz für kompetente Beratung. Sie sorgt für eine zügige, rechtssichere Bearbeitung von Genehmigungsverfahren zum Beispiel bei Betriebserweiterungen oder -neuansiedlungen. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität von Rheinland-Pfalz als Wirtschaftsstandort und sorgt dafür, dass die Menschen in einer gesunden Umwelt leben können. 

Wer sich für eine lebenswerte Umwelt engagieren will, kann das bei der SGD Nord sehr gut umsetzen. Dr. Kleemann betont: „Wir sind ein moderner Arbeitgeber und bieten attraktive Arbeitsmöglichkeiten in einem interessanten Umfeld mit der Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren.“ 

 

Interview mit SGD-Nord-Präsident Dr. Ulrich Kleemann: Aktiv gegen den Klimawandel

Vor 20 Jahren wurde die rheinland-pfälzische Verwaltung neu organisiert: Aus den ehemaligen Bezirksregierungen Koblenz, Trier und Rheinhessen-Pfalz sowie mehreren selbstständigen Fachbehörden entstanden die beiden Struktur- und Genehmigungsbehörden (SGD) Nord und Süd sowie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und das Landesuntersuchungsamt. Das Ziel: Kompetenzen zu bündeln, um Aufgaben schneller und zielgerichteter, aber trotzdem rechtssicher abarbeiten zu können. Dr. Ulrich Kleemann, seit 2012 Präsident der SGD Nord, ist überzeugt davon, dass seine Behörde die Ziele voll erreicht hat. Im Interview spricht er unter anderem darüber, aber auch über die Rolle der SGD Nord bei der Umsetzung der Energiewende.  

Vor 20 Jahren ist die SGD Nord unter anderem aus den früheren Bezirksregierungen entstanden. Wo liegen die größten Vorteile der neuen Struktur? Kleemann: Da wir heute sehr viele verschiedene Qualifikationen in einem Haus bündeln, können schnelle und rechtssichere Genehmigungsverfahren aus einer Hand gewährleistet werden. In der SGD Nord arbeiten Menschen mit über 90 verschiedenen Berufsausbildungen – Handwerker, Juristen, Verwaltungskräfte, Ingenieure bis hin zu Naturwissenschaftlern und Medizinern. Durch die Vielfalt an Qualifikationen, die wir in diesem Haus vereinen, können wir auch bei Großprojekten schnelle und qualifizierte Beratung sowie zügige Genehmigungsverfahren sicherstellen.

Welche Auswirkungen hat dies für die konkrete Arbeit? Kleemann: Früher gab es in Rheinland-Pfalz neben der Bezirksregierung weitere staatliche Ämter für Gewerbeaufsicht und für Wasser- und Abfallwirtschaft, die jetzt in die SGD Nord integriert sind. Umweltbehörden, Landesplanung, Bauaufsicht, Naturschutz und so weiter – alles in einem Haus. Am Beispiel des Verbundsystems Westeifel kann man die Vorteile sehr schön verdeutlichen. Wir haben den Antragsteller in der Frühphase beraten, wie Konflikte möglichst vermieden werden können. Zudem haben wir eine Arbeitsgruppe gebildet, in der wir das zweigeteilte Genehmigungsverfahren koordinieren konnten. Es bestand aus einem beschleunigten Raumordnungsverfahren und einem wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren. In der Arbeitsgruppe wurden die verschiedenen Belange gebündelt und so sichergestellt, dass wir in rekordverdächtigem Tempo die Genehmigungen erteilen konnten.

Viele der Aufgaben erfordern eine Ausbildung in technischen Berufen. Können Sie auch Frauen für diese Berufe begeistern? Kleemann: Schon jetzt liegt der Frauenanteil bei über 40 Prozent – Tendenz steigend. Bei den Neuanstellungen ist der Anteil von Frauen sogar deutlich höher. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie macht uns zu einer attraktiven Arbeitgeberin, indem wir beispielsweise Telearbeit fördern. Technische Berufe sind längst nicht mehr automatisch Männerberufe, sondern es sind zunehmend Frauen, die sich für diese Aufgaben interessieren. 

Welche weiteren Ansätze haben Sie, um junge Menschen für technische Berufe zu begeistern? Kleemann: Zusammen mit den Hochschulen in Koblenz haben wir die Veranstaltungsreihe „Verwaltung trifft Wissenschaft“ eingeführt. Dort führen wir wissenschaftliche Arbeiten und Beispiele für die praktische Umsetzung zusammen, um zu verdeutlichen, wie interessant unsere Arbeitsfelder sind. Außerdem begleiten wir Bachelor- und Master-Arbeiten. Diese jungen Absolventen sind unsere Zukunft, wir wollen sie möglichst früh an unser Haus heranführen.

Eines der wichtigsten Themen in den öffentlichen Diskussionen ist derzeit der Klimawandel. Welche Folgen hat er für die konkreten Planungen vor Ort und wie kann sich die SGD Nord einbringen? Kleemann: Wir haben auf verschiedenen Ebenen mit den Folgen des Klimawandels zu tun. Zum einen müssen wir uns in Bezug auf den Hochwasserschutz darauf einstellen. Die Situation hat sich gewandelt: Es sind nicht mehr die großen Gewässer, die katastrophale Schäden anrichten, wenn sie über die Ufer treten, sondern bei Starkregenereignissen die kleinen Bäche. Deshalb beraten wir verstärkt in Bezug auf örtliche Hochwasserschutzkonzepte. Wir müssen aber auch die Trinkwasserversorgung neu ausrichten, denn es wird weniger Grundwasser neu gebildet. Deshalb sind die bestehenden Trinkwasservorkommen für die zukünftigen Generationen umso mehr zu schützen. Es sind große Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. 

Welche weiteren Themenfelder werden für die SGD Nord in Zukunft eine größere Rolle spielen? Kleemann: Um den Klimaschutz zu forcieren, müssen die Erneuerbaren Energien verstärkt ausgebaut werden. Erforderlich ist auch eine verstärkte Vernetzung der verschiedenen Energieträger – so wie sie vorbildlich in der Eifel realisiert wird. Ähnliche Systeme können auch in anderen Regionen umgesetzt werden. Insgesamt sehe ich die SGD Nord als wichtigen Akteur bei der Umsetzung der Energiewende.   

Zur Person: Dr. Ulrich Kleemann ist seit 2012 Präsident der SGD Nord. Vor dem Antritt seines Amtes war er unter anderem Erster Beigeordneter des Landkreises Neuwied und Fachbereichsleiter Sicherheit der nuklearen Entsorgung beim Bundesamt für Strahlenschutz.

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