| Ordensaushändigung

SGD-Nord-Präsident würdigt ehrenamtliches Engagement von Franz Reiff aus Kruft (LK Mayen-Koblenz)

Seit über 70 Jahren ist er Mitglied der Christlich Demokratischen Union (CDU). Auf kommunalpolitischer Ebene hat er sich insgesamt über 55 Jahre engagiert. Er brachte sich 27 Jahre als Verbandsgemeinderatsmitglied, vier Jahre als erster Beigeordneter und 24 Jahre als Ortsbürgermeister ein. Im Ortsgemeinderat war er zudem 13 Jahre parallel Fraktionsvorsitzender. In der Verbandsgemeinde Pellenz und in Kruft hat er zahlreiche Projekte initiiert und umgesetzt. Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Paray-Vieille-Poste setzte er sich für die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland ein. Mit der Gründung des Jugendzentrums im alten Feuerwehrhaus hat er einen Meilenstein in der Jugendarbeit gesetzt, weil die Jugendlichen hier aktiv mitbestimmen durften.
Portrait von Herrn Treis und Herrn Reiff mit der Urkunde

Für demokratische Werte hat er sich schon als Jugendlicher und gläubiger Katholik eingesetzt. In der Zeit des Dritten Reiches leistete er gemeinsam mit anderen mutigen, jungen Menschen Widerstandshandlungen als Teil der „Michaelstruppe“, die sich heimlich an der Johanneskapelle bei Kruft traf. Ziel der „Michaelstruppe“ war es, über die Absichten und das menschenverachtende Regime der Nationalsozialisten aufzuklären. Nachdem die Gruppe aufflog, wurden einzelne Mitglieder in eine „Erziehungsanstalt“ auf Burg Stahleck geschickt und zwei Mitglieder in ein Konzentrationslager eingewiesen. Er selbst wurde als Mitläufer eingestuft und zur Luftwaffe einberufen. Nach dem Fronteinsatz bei der Ardennenoffensive geriet er im April 1945 in amerikanische Gefangenschaft und wurde im August als Arbeitskraft nach Frankreich übergeben. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft Ende 1948 begann er im Jahr 1949 mit dem Aufbau der Firma Reiff Beton- und Bimsbaustoffe. Heute berichtet er als Zeitzeuge beispielsweise im Rahmen von Veranstaltungen des „Fördervereins Heimatgeschichte und Alte Propstei Kruft e.V.“ von seinen Erlebnissen und appelliert, stets wachsam zu sein. 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges widmete er sich neben seiner beruflichen Karriere als Bauunternehmer auch wieder der zivilen Fliegerei.  Als Gründungsmitglied des Luftsportvereins „Mönchsheide e. V.“  im Jahr 1970 hat er nicht nur den Verein, sondern auch das Segelfluggelände mit großem persönlichem Engagement und intensiver politischer Arbeit in der Gemeinde aufgebaut und erhalten. Hierbei hat er sich nicht nur insgesamt 26 Jahre als Vorsitzender des Vereins, sondern auch 54 Jahre als Fluglehrer und Platzwart bis weit über das achtzigste Lebensjahr hinaus unermüdlich persönlich eingesetzt. Als Ehrenvorsitzender bringt er sich nach wie vor in den Verein mit Anregungen und Vorschlägen ein und erledigt Pflegearbeiten an den Grünanlagen. 

Darüber hinaus hat er sich in weiteren ehrenamtlichen Funktionen engagiert.  So war er 35 Jahre Mitglied im Verwaltungsrat- und Kreditausschuss der Kreissparkasse Mayen und 10 Jahre im Kreisrechtsausschuss aktiv. Am Verwaltungsgerichtes Koblenz war er 11 Jahre als Schöffe tätig. Zudem ist er Mitglied bei der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft in Mendig. 

Für sein Engagement sprach ihm Präsident Treis Dank und Anerkennung aus. Bei der Feierstunde in der SGD Nord waren seine Familie, Freunde sowie kommunale Vertreter anwesend. Für den Landkreis Mayen-Koblenz Landrat Dr. Alexander Saftig, für die VG Pellenz Bürgermeister Klaus Bell, für die Ortsgemeinde in Vertretung für den Ortsbürgermeister, Jürgen Zinken, der zugleich den Anreger der Auszeichnung, Benedict Göpel, unterstützt hatte.

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