SGD Nord nimmt Waldsee Rieden unter die Lupe

Idyllisch ist es am Waldsee Rieden (Landkreis Mayen-Koblenz). Umgeben von Wälder und Wiesen liegt der See mitten in einem hügeligen Erholungsparadies. Bei der Schaffung dieser Freizeitanlage wurde der Rehbach 1982 etwa 8 Meter hoch aufgestaut. Ein oberes kleines Gewässer dient als Vorsperre. Darunter liegt der Waldsee. Beide sind über einen Kaskadenwasserfall verbunden. Damit die Sicherheit einer solchen Anlage dauerhaft gewährleistet werden kann, muss sie regelmäßig durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als obere Wasserbehörde überprüft werden. Jetzt war es wieder so weit.

Der See sieht nicht nur schön aus, sondern er ist auch zum Baden geeignet. Nach umfangreichen und erfolgreichen Sanierungsmaßnahmen ist der Waldsee seit der Badesaison 2007 wieder als Badegewässer zugelassen. Die Wasserqualität wird daher in der Badesaison ständig überprüft, sodass der Waldsee die Anforderungen der EU an ein Badegewässer erfüllt. Mehr Informationen zu der Wasserqualität des Waldsees und zu den Badegewässern in Rheinland Pfalz finden Sie im Internet unter: https://badeseen.rlp-umwelt.de

Betreiber des Waldsee ist der Zweckverband Waldsee Rieden: Dieser besteht aus vier Mitgliedern: dem Landkreis Mayen-Koblenz, der Verbandsgemeinde Mendig, der Ortsgemeinde Rieden und der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET). Die Anlage in der Eifel, in der 104.000 Kubikmeter Wasser circa 8 Meter hoch auf einer Fläche von 4,2 Hektar gestaut werden, ist nur eine von 550 Stauanlagen im nördlichen Rheinland-Pfalz, die von der SGD überwacht werden. Sie wird in die sogenannte Sicherheitsklasse 1 eingeordnet und gehört daher zu den großen Talsperren (siehe Zusatztext) die besonders intensiv überwacht werden.

Die Überprüfung dient vor allem der Sicherheit der Bürger, erklärte Joachim Arenz von der SGD Nord bei der sogenannten Stauanlagenschau, die gemeinsam mit der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, der Verbandsgemeinde Mendig und dem Zweckverband durchgeführt wurde. Besonderen Wert legten die Wasserbauexperten daher auf die Überprüfung des Staudamms, des Betriebsauslasses für den gewöhnlichen Abfluss sowie der Hochwasserentlastungsanlagen. Letztere bestehen aus einem seitlich angeordneten Hochwasserentlastungsgerinne und dem, vor dem Staudamm liegenden sogenannten Mönchbauwerk, welches die Wassermassen in eine entsprechend große Rohrleitung unter dem Staudamm hindurch in den Rehbach ableitet. Ein Tosbecken unterhalb des Staudammes stellt sicher, dass auftretende Hochwasser schadlos abgeleitet werden und es nicht zu einer Beschädigung des Staudammes kommt.

Bei einem Versagen des Staudamms könnten sich die gespeicherten Wassermassen schlagartig entleeren und oberirdisch durch die unterhalb befindliche Wohnbebauung mit der Klinik am Rehbach oder der Riedener Mühlen abfließen und dabei immense Schäden verursachen. Die ordnungsgemäße Funktion der vor genannten Anlageteile dieser Talsperre ist somit dringend erforderlich. Daher müssen festgestellte Mängel schnell beseitigt werden, informiert die SGD Nord.

In Rieden hielten sich die Beanstandungen aber in Grenzen, was auf die gute Wartung der Anlage durch den Zweckverband und die Verbandsgemeinde Mendig zurückzuführen ist. Wie Joachim Arenz erläuterte, wurden keine Mängel festgestellt. Es sind ausschließlich die ohnehin ständig laufenden Unterhaltungsarbeiten durchzuführen. Die 1982 gebaute Anlage kann damit auch weiterhin ihren Zweck erfüllen. 

 

Hintergrund:

Die SGD Nord überwacht als obere Wasserbehörde rund 550 Stauanlagen im nördlichen Rheinland-Pfalz. Diese werden nach Größe und Sicherheitsrelevanz in drei Klassen eingeteilt. Die größten 17 Anlagen, in erster Linie Talsperren und große Rückhaltebecken der Sicherheitsklasse S1, werden besonders stark und aufwendig überwacht. Die mittelgroßen Anlagen gehören zur Klasse S2, die Vielzahl der kleinen Anlagen der Klasse S3 sind in privater Hand. Die S1-Anlagen werden alle 3, die S2-Anlagen alle 5 Jahre überprüft. Die kleineren Anlagen werden im Rahmen der allgemeinen Gewässerschauen überwacht.

 

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