SGD Nord: Literarische Mittagspause setzt ein Zeichen gegen das Vergessen

Aktuell lud die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Koblenz und der Buchhandlung Heimes zur Literarischen Mittagspause ein. Anlässlich des historischen Datums 9. November, das im kollektiven Gedächtnis an die Reichspogromnacht im Jahr 1938 erinnert, las der Koblenzer Autor Ernst Heimes aus seinem Buch „Bevor das Vergessen beginnt“.

„Erstmalig haben wir die Lesung wegen der Corona-Pandemie als Online-Veranstaltung organisiert. Ich freue mich, dass wir damit in neuem Rahmen ein Zeichen gegen das Vergessen und für das Erinnern an schreckliche Taten setzen können, das gerade in der jetzigen Phase des weltweiten Aufkommens autokratischer und antidemokratischer Kräfte wichtig ist“, sagte SGD Nord Präsident Dr. Ulrich Kleemann.

"Die Nachermittlungen des Koblenzer Autors Ernst Heimes haben einen unschätzbaren Wert für die Erinnerungskultur in unserer Region. Von seinen Recherchen, die er in seinen beiden Werken ‚Ich habe immer nur Zaun gesehen‘ und ‚Bevor das Vergessen beginnt‘ niederschrieb, profitieren ganze Generationen. Mit dem Format der ‚Literarischen Mittagspause‘ möchten wir an die furchtbaren Begebenheiten in Deutschland, aber auch in unserer Region am Gedenktag zur Reichspogromnacht am 9. November 1938 erinnern. Die Vergangenheit sollte uns eine Lehre für die Gegenwart und die Zukunft sein, so Frau PD Dr. Margit Theis-Scholz, Beigeordnete, Schul- und Kulturdezernentin der Stadt Koblenz.

Die Lesung wurde live aus dem Sitzungssaal der SGD Nord gestreamt und erreichte viele interessierte Zuschauer. Ernst Heimes berichtete im Rahmen der Erinnerungskultur zu seinen seit Mitte der 1980er-Jahre andauernden Recherchen. In seinem viel beachteten Buch „Ich habe immer nur den Zaun gesehen“ thematisierte er erstmals die Geschehnisse im KZ-Außenlager Cochem und den Ausbau des Tunnels zwischen Bruttig und Treis zu einer unterirdischen Waffenfabrik. Auf eindringliche Weise erzählt er jetzt von seinen Nachermittlungen, die er in seinem Buch „Bevor das Vergessen beginnt“, niederschrieb. Dabei begegnen ihm Opfer, Täter und Beobachter. Er wertet bisher gänzlich unbekannte Schriftstücke aus, stellt sie in den Kontext und macht ihre Inhalte nachlesbar. Die Lesung können Sie auch in Nachhinein noch unter dem Kanal der SGD Nord unter folgendem Link kostenfrei abrufen: https://s.rlp.de/-0frw

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