SGD Nord: Experten nehmen Stauanlage im Landkreis Bad Kreuznach unter die Lupe

Rund 550 Stauanlagen überwacht die SGD Nord in ihrer Funktion als Obere Wasserbehörde des Landes. Das „Schlammabsetzbecken Schloßgrund" im Landkreis Bad Kreuznach gehört zu den größeren Anlagen, den sogenannten S1-Anlagen, und wird alle drei Jahre von der Koblenzer Regionalstelle der SGD sowie anderen Fachbehörden und Experten genauer unter die Lupe genommen, um potenzielle Sicherheitsmängel festzustellen. Vor kurzem wurde die jüngste Stauanlagenschau abgeschlossen – mit positivem Ergebnis.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen diese Termine sehr ernst, denn gerade die großen Anlagen bergen bei Versagen und Überlasten des Staubauwerks ein erhebliches Risiko für Überschwemmungen“, sagt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Gebildet wurde die Schaukommission diesmal aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der SGD Nord (Obere Wasserbehörde), der Kreisverwaltung Bad Kreuznach (Untere Wasserbehörde), der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg (Ordnungsbehörde), der Firma Gaul GmbH (Betreiberin und Unterhaltungspflichtige) sowie dem Ingenieurbüro Lorenz.

Das Ingenieurbüro Lorenz ist von der Firma Gaul mit der Bearbeitung der „Besonderen Sicherheitsüberprüfung“ der Stauanlage beauftragt worden. Das Ergebnis soll 2022 vorgelegt werden. Diese Überprüfung ist bei S1-Anlagen alle zehn Jahre erforderlich, um die Auswirkungen von Langzeitentwicklungen im Bereich der Stauanlage und an der Anlage selbst zu erkennen. Es wird überprüft, ob die Anlage noch dem aktuellen Stand der Technik entspricht.

Die aktuelle Stauanlagenschau brachte keine besorgniserregenden Mängel zutage. Die Stauanlage wurde von den Experten vollständig begangen und in Augenschein genommen. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, zum Beispiel abgeplatzter Beton im Bereich der Hochwasserentlastungsrinne oder Schäden an der Grasnarbe des Absperrdammes durch Wildschweine, wurden keine Mängel festgestellt.  Die konstruktive und betriebliche Sicherheit der Stauanlage ist somit gegeben. Die Regionalstelle Koblenz der SGD Nord wird nun einen Schaubericht erstellt, in dem das Ergebnis der Schau und die Veranlassungen zur Mängelbeseitigung festgehalten werden. Dieser Bericht wird dem Betreiber der Stauanlage übersandt.

 

Hintergrund: Die SGD Nord überwacht insgesamt rund 550 Stauanlagen. Sie werden nach Größe und Sicherheitsrelevanz in drei Klassen eingeteilt:

Zur Klasse S1 gehören die größten 17 Anlagen. In erster Linie handelt es sich hierbei um Talsperren und große Rückhaltebecken. Diese Anlagen werden besonders stark und aufwändig überwacht. Zur Klasse S2 gehören die mittelgroßen Anlagen. Zur Klasse S3 gehören kleine Anlagen in privater Hand.

Die SGD Nord führt regelmäßige Stauanlagenschauen durch. Bei S1-Anlagen geschieht dies alle drei Jahre, bei S2-Anlagen im Rhythmus von fünf Jahren. Die kleineren Anlagen werden im Rahmen der allgemeinen Gewässerschauen überwacht.

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