SGD Nord: Bau des Hochwasserschutzes in Hochstetten-Dhaun im Zeitplan und weit fortgeschritten – Webcam installiert

Es ist ein enorm aufwändiges Projekt: Um den Hochwasserschutz der Gemeinde Hochstetten-Dhaun den technischen Erfordernissen der heutigen Zeit anzupassen, waren eingehende Untersuchungen, eine jahrelange Planung sowie viel Geld nötig. Doch nach anderthalbjähriger Bauzeit befindet sich das Projekt nun auf der Zielgeraden. Wie die federführende Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord mitteilte, könnte die Ertüchtigung der alten Hochwasserschutzdeiche wie geplant im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden.

„Hochwasser sind eine existenzielle Bedrohung für uns Bürger. Daher versucht das Land, diese Bedrohung soweit wie möglich zu minimieren“, sagt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis. Die Maßnahme in Hochstetten-Dhaun sei ein gutes Beispiel für diese Bemühungen. Insgesamt werden hier in die Gesamtmaßnahme rund 10 Millionen Euro investiert. Dabei entfallen circa 6,9 Millionen Euro auf die Maßnahmen zum Hochwasserschutz und etwa 3,1 Millionen Euro auf die Schaffung von überörtlich wirksamem Retentionsraum und die gleichzeitig durchgeführten naturnahen Strukturverbesserungsmaßnahmen im Nahevorland. Die Kosten zur Ertüchtigung der Hochwasserschutzdeiche werden zu 90 Prozent vom Land getragen, die verbleibenden 10 Prozent von der Verbandsgemeinde Kirner Land. Für die zeitgleich durchgeführte Renaturierung und den dadurch geschaffenen Retentionsraum am rechten Nahevorland kommt das Land im Rahmen der „Aktion Blau Plus“ sogar komplett auf – abzüglich eines Anteils der Stadt Kirn, die damit einen ihrerseits in Anspruch genommenen Retentionsraum für die „Kirner Wässerung“ ausgleicht. „Diese Zahlen zeigen doch gut, welchen Stellenwert der Hochwasserschutz für die Landesregierung hat“, so SGD-Nord-Präsident Treis.

Ist die Baumaßnahme abgeschlossen, werden die Menschen in Hochstetten-Dhaun vor einem Hochwasser mit einer 100-jährlichen Wiederkehrwahrscheinlichkeit geschützt sein. Um dies zu erreichen, wurden entlang des Gewerbegebietes rund 820 Meter Deich und um die Ortslage Hochstädten rund 200 Meter Deich ertüchtigt. Zudem wurden auch neue Riegeldeiche in einer Gesamtlänge von rund 250 Metern angelegt. Die Riegeldeiche um die Ortslage Hochstädten und den Sportplatz ersetzen einen Teil des alten, rechtsseitigen und bereits zurückgebauten Nahedeiches zwischen Hochstädten und dem Sportplatzgelände.

Infolge des Deichrückbaus wird in dem etwa 400 Meter langen Abschnitt zwischen Sportplatz und Hochstädten das rechte Nahevorland renaturiert und dabei auch ein naturnaher „Erlebnisbereich Wasser“ an einem neu angelegten Nebenarm der Nahe geschaffen, der von der Ortsgemeinde als Naherholung genutzt und unterhalten werden soll. Auch diese Maßnahme trägt zum Hochwasserschutz bei, denn dadurch wird neuer Retentionsraum geschaffen. Im Fall eines Hochwassers kann das Wasser in diesen Bereich fließen, wodurch die an der Nahe unterhalb befindlichen Anlieger entlastet werden. Der hier bisher verrohrte kleine „Wiesbach“ wird im Zuge der Maßnahme wieder offen gelegt, naturnah über den neuen Deich geführt und in den Renaturierungsbereich integriert.

Sollte das Wetter mitspielen und sollte kein ungeplantes Ereignis wie zum Beispiel ein Hochwasser dazwischenkommen, so dürfte die Deichsanierung in der ersten Hälfte des kommenden Jahres abgeschlossen werden können, glauben die Experten der SGD Nord.

Die Renaturierungsarbeiten im Nahevorland werden zum großen Teil baubegleitend ausgeführt. Ein verbleibender Rest kann jedoch erst nach dem Abschluss der Deichertüchtigung fertiggestellt werden. Im Rahmen des anschließenden Monitorings zur Dokumentation der Entwicklung der durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen hat die SGD Nord eine Webcam in der Ortslage Hochstädten installiert, die einen schönen Überblick über den Renaturierungsbereich im Nahevorland gewährt. Unter dem Link: https://portal1857.webcam-profi.de/ haben Interessierte die Möglichkeit, die naturnahe Entwicklung der Renaturierungsmaßnahme zu verfolgen.

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