Planungsbüro aus Berlin überzeugt mit Konzept für die Rheinallee

Wettbewerb der Stadt Boppard und der SGD Nord zeigt vielversprechende Gestaltungsmöglichkeiten auf. Die Rheinallee in Boppard bedarf einer umfassenden Neugestaltung, da die aktuelle Situation weder optischen Maßstäben noch den vielfältigen Nutzungsanforderungen gerecht wird. Die Stadt Boppard hat daher in enger Zusammenarbeit mit der Initiative Baukultur der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord im Rahmen eines europaweit ausgeschriebenen Planungswettbewerbs nach innovativen Konzepten gesucht.

Renommierte Planer aus der gesamten Bundesrepublik sowie dem benachbarten Ausland haben sich dieser spannenden Aufgabe gestellt. Nun steht der Gewinner fest: Das Büro Franz Reschke Landschaftsarchitektur aus Berlin.

Die Rheinallee von Boppard ist ein belebter Ort: Touristen und Anwohner flanieren entlang des Rheinufers, Hotels und Gaststätten locken mit ihrem außengastronomischen Angebot. Darüber hinaus handelt es sich bei der Rheinallee um eine wichtige Verkehrsader des Bopparder Wegenetzes. Diese vielfältige Nutzung sowie die damit verbundenen Bedürfnisse bringen deutliche Konflikte mit sich, für die im Zuge des Wettbewerbs „Boppard Rheinallee“ Lösungen skizziert werden sollten. Auch eine ästhetische Neugestaltung war Teil der Zielsetzung.

In einer zweitägigen Sitzung hat das hochkarätig besetzte Preisgericht nun aus einer Vielzahl von Vorschlägen ein Konzept ausgewählt, das hinreichend Potential besitzt, der Rheinallee zu neuem Glanz zu verhelfen. Das Büro Franz Reschke überzeugte mit seinem Entwurf, da er den Charakter der Rheinallee erhält und dadurch diesem markanten Ort im Welterbe Oberes Mittelrhein angemessen Respekt zollt. Der Erstplatzierte nutzt seine Potentiale zurückhaltend, zudem zeichnet sich sein Konzept durch eine besonders feine Ausarbeitung von Details aus – beides zeugt von der für diese anspruchsvolle Planungsaufgabe erforderlichen Sensibilität.

„Genau diese Sensibilität brauchen wir im Umgang mit dem Thema Welterbe. So kann dieser Lösungsansatz Vorbildcharakter für vergleichbare Projekte entwickeln. Ich bin mir zudem sicher, dass die Neugestaltung der Rheinallee die Stadt Boppard in ihrer städtebaulichen Entwicklung deutlich voranbringen wird“, so der Präsident der SGD Nord, Wolfgang Treis, der als Preisrichter in das Verfahren eingebunden war. In der SGD Nord befindet sich die Initiative Baukultur für das Welterbe Oberes Mittelrheintal, die diesen Wettbewerb baufachlich begleitete. Dem Wettbewerb vorangegangen waren detaillierte Analysen der städtebaulichen Situation sowie umfangreiche Abstimmungsprozesse mit allen Beteiligten, allen voran den städtischen Vertretern.

Im Rahmen des Wettbewerbs wurde nicht nur das Konzept des Gewinners prämiert. Den zweiten Platz belegte das Atelier Loidl Landschaftsarchitekten aus Berlin und den dritten Preis erhielt die Grieger | Harzer Landschaftsarchitekten GbR – ebenfalls aus Berlin. Darüber hinaus wurden zwei Konzepte mit Anerkennungen ausgezeichnet.

Das rheinland-pfälzische Ministerium der Finanzen hat den Wettbewerb in seiner Rolle als zuständiges Bauministerium gefördert. Auch der Zweckverband Welterbe beteiligte sich mit einer finanziellen und ideellen Unterstützung. An dieser Stelle zeigt sich der hohe Stellenwert des Projekts für die gesamte Region: „Gerade auch mit Blick auf die BUGA 2029 verstehe ich dieses Projekt als einen wichtigen Baustein, um das Profil der Region zu schärfen. Es steht für Regionalität sowie touristische Impulse – und damit auch für einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Letztlich wird die Neugestaltung der Rheinallee in vielerlei Hinsicht einen deutlichen Mehrwert für die Stadt Boppard generieren“, so Prof. Dr. Martin Kaschny, Vizepräsident der SGD Nord.

Die Wettbewerbsergebnisse werden ab Sonntag, 06.03.2022 für eine Woche in der Stadthalle von Boppard zu sehen sein.

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