Höfken: „Klimawandel macht zukunftsfähige Trinkwasserinfrastruktur notwendig“

Umweltministerin übergibt in Traben-Trarbach Förderbescheid von 8 Millionen Euro für sichere und nachhaltige Trinkwasserversorgung.

„Wasser ist kostbar und wird durch den Klimawandel immer kostbarer: Die Grundwasserneubildung, Hauptquelle für unser Trinkwasser, ist in den vergangenen 15 Jahren um etwa zwölf Prozent zurückgegangen. Umso wichtiger ist es, dass sich Städte und Gemeinden frühzeitig um die langfristige Sicherstellung der Trinkwasserversorgung kümmern – so wie die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute bei der Förderbescheidübergabe anlässlich des ersten Spatenstichs für eine zukunftsfähige Trinkwasserinfrastruktur in der Region. Das Umweltministerium unterstützt Traben-Trarbach mit insgesamt 8 Millionen Euro, um damit im Verbund mit dem Zweckverband Eifel-Mosel die Versorgungssicherheit für die Stadt Traben-Trarbach, die Gemeinde Kröv, die Ortslage Kövenig und das Feriendorf sowie Gewerbegebiet Mont Royal dauerhaft zu erhöhen. Das sei der größte Förderbetrag im diesjährigen Programm Wasserwirtschaft und gleichzeitig eine notwendige und nachhaltige Investition. Denn der Klimawandel mache eine zukunftsfähige Trinkwasserversorgung auch hier in Rheinland-Pfalz durch Versorgungsverbünde notwendig, so die Ministerin weiter. 
 
„Gleichzeitig ist es unerlässlich, unsere Wasserressourcen bestmöglich zu schützen. Denn Mikroplastik, Spurenstoffe oder Düngemittel sind die aktuell brisantesten Bedrohungen für unsere Gewässer. Nur durch einen vorsorgenden Schutz können wir verhindern, dass unser Trinkwasser aufwändig und teuer aufbereitet werden muss“, erklärte Höfken.

Auch der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Dr. Ulrich Kleemann, freute sich über die Förderung des Landes: „Die SGD Nord hat die Untersuchungen, die Aufstellung und die Fortentwicklung des Gesamtkonzeptes intensiv begleitet und die wasserrechtlichen Genehmigungen erteilt. So kann langfristig die regionale Wasserversorgung nach Menge und Qualität, auch unter Berücksichtigung des Klimawandels, gesichert werden.“
 
Durch die Modernisierung der Trinkwasserinfrastruktur wird jedoch nicht nur die Trinkwasserversorgung in der Region fit für die Zukunft gemacht. Die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach kann durch Energieeffizienzmaßnahmen und die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem neuen Pumpwerk gleichzeitig etwa 20 Prozent Energie einsparen. „Somit leistet dieses wasserwirtschaftliche Großprojekt auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, führte Höfken abschließend an. 
 
Hintergrund:
Rheinland-Pfalz ist stärker vom Klimawandel betroffen als andere Regionen in Deutschland: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist die Jahresdurchschnittstemperatur im Land um 1,6 Grad auf 9,6 Grad Celsius gestiegen. Besonders von Trockenheit und einer defizitären Grundwasserneubildung bedroht sind Rheinhessen und die gesamte Oberrheinregion.

Rheinland-Pfalz hat jedoch schon früh erkannt, dass es langfristig zu Versorgungsengpässen kommen kann. Daher arbeiten die Wasserversorger bereits heute daran, die Trinkwasserversorgung durch umfangreiche Versorgungsverbünde für die Zukunft zu rüsten und damit langfristig sicher zu stellen.
In der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach werden zum Beispiel ein Pumpwerk sowie ein Hochbehälter neu gebaut und durch eine Leitung verbunden. Außerdem werden Gewinnungsanlagen saniert und neu erschlossen. Durch die Maßnahme wird eine gegenseitige Versorgung mit dem Zweckverband Eifel-Mosel bei Engpässen möglich.

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