Am 8. April fand durch die Mitarbeiter der SGD Nord und der bauausführenden Firma STRABAG GmbH die Einweisung in die Baustelle statt. Entlang des Gewerbegebietes werden etwa 820 Meter Deich und um die gegenüber liegende Ortslage Hochstädten etwa 200 Meter Deich saniert. Dort werden zusätzliche auch noch neue Deiche in einer Gesamtlänge von etwa 250 Metern angelegt.
Im Zuge der Deichsanierung wird auch ein Teil des rechtsseitigen Nahedeiches zwischen Hochstädten und dem Sportplatzgelände vollkommen zurückgebaut. Der vorhandene Hochwasserschutz wird hier durch neue Deiche um die Ortslage Hochstädten und den Sportplatz ersetzt. In dem etwa 400 Meter langen Abschnitt zwischen Sportplatz und Hochstädten wird nach dem Rückbau des Deiches das rechte Nahevorland renaturiert und dabei auch ein naturnaher „Erlebnisbereich Wasser“ geschaffen, der von der Ortsgemeinde als Naherholung genutzt und unterhalten wird. Der hier neu geschaffene Retentionsraum dient dem Ausgleich des von der Stadt Kirn in Anspruch genommenen Retentionsraumes für die „Sulzbacher Wässerung“. Die Stadt Kirn hat sich dementsprechend bereits finanziell an den Baukosten beteiligt.
Auch der im Renaturierungsbereich bisher verrohrte kleine „Wiesbach“ wird im Zuge der Maßnahme wieder offen gelegt, naturnah über den neuen Deich geführt und in den Renaturierungsbereich integriert.
Hintergrundinformation:
Die in der Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun vorhandenen Hochwasserschutzdeiche wurden etwa in den 1930er-Jahren errichtet. Bei den Hochwasserereignissen in den Jahren 1993 und 1995 wurden die Hochwasserschutzanlagen überströmt, was zu erheblichen Schäden im Ortsteil Hochstädten und im linksseitig der Nahe gelegenen Gewerbegebiet der Gemeinde Hochstetten-Dhaun führte. Aus den Baugrunduntersuchungen und den nachfolgend durchgeführten Standsicherheitsberechnungen geht hervor, dass die Deichanlage nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und ertüchtigt werden muss. Im Auftrag der SGD Nord folgten anschließend vertiefte Untersuchungen und Variantenplanungen. Die favorisierte Variante wurde nach Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens am 12. November 2015 planfestgestellt. Nach Erstellung der Ausführungsplanung hat die SGD Nord die Bauarbeiten EU-weit ausgeschrieben und Anfang 2020 an die Baufirma STRABAG GmbH, Bad Hersfeld, vergeben, die das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hat.