Die Lebensgeschichte von Uli Holzhausen, der nach dem Krieg in Sachsen-Anhalt geboren und in Mainz aufgewachsen ist, ist geprägt von einem tiefen sozialen und künstlerischen Engagement. Nach einer ersten Ausbildung zum Maschinenbauer studierte er Soziale Arbeit, wurde Jugendpfleger in Mainz und lebte parallel seine Liebe zur Musik. Bereits 1968 gründete er mit Gleichgesinnten den „Folksinging-Club“ in Mainz, der Protestlieder und die Folkmusik einem breiteren Publikum näherbrachte. Damit legte er den Grundstein für zwei kulturelle Leuchtturm-Projekte: Das international bekannte „Eurofolk-Festival“ in Ingelheim, das er 1972 ins Leben rief, sowie das „Open-Ohr-Festival“ in Mainz, das 1974 unter seiner Mitwirkung entstand und in diesem Jahr bereits sein 50-jähriges Bestehen feierte. Beide Festivals gelten bis heute als Plattformen für künstlerische und gesellschaftliche Begegnungen.
Neben den großen Festivals setzte Uli Holzhausen immer auch auf die Kraft kleiner, lokaler Projekte. Nach seinem Wechsel zum Landkreis Bad Kreuznach im Jahr 1979 widmete er sich als Kreisjugendpfleger und später als Medienpädagoge der Förderung junger Menschen und lokaler Kulturinitiativen. Sein Engagement reichte von der Organisation von Konzerten bis hin zu Angeboten für Alleinstehende an Heiligabend.
Ein weiteres Herzensprojekt von Uli Holzhausen ist die Synagoge Meisenheim, in deren Träger- und Förderverein er seit 1986 aktiv ist. Überkonfessionell engagiert er sich dort für den Erhalt und die Belebung des historischen Ortes durch kulturelle Veranstaltungen, die Gestaltung von Flyern und eine selbst entwickelte Internetpräsenz. Zudem trägt er zur Erinnerungskultur bei, unter anderem durch Filmprojekte wie sein Interview mit Nicolaus Blättermann, einem Holocaust-Überlebenden und ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Bad Kreuznach. Auch die bildende Kunst liegt Uli Holzhausen am Herzen: Seit der Gründung des Steinskulpturenmuseums in Bad Münster am Stein-Ebernburg begleitet er die Arbeit des Hauses fotografisch und leitet wöchentlich Führungen, um Besucherinnen und Besucher für die Werke und die besondere Architektur des Museums zu begeistern.
Neben all diesen Tätigkeiten hat Uli Holzhausen immer wieder kreative Impulse gesetzt. Seine szenische Revue zum 200. Jubiläum des Landkreises Bad Kreuznach 2016, bei der Geschichte, Musik und Theater zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk verbunden wurden, fand große Anerkennung. Ebenso beeindruckte die Ausstellung „Ansichtssache(n)“ über den Mainzer Fotografen Victor Brüchert, die er 2020 in Zusammenarbeit mit der Kulturwissenschaft der Universität Mainz konzipierte.
SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis sprach Uli Holzhausen seinen Dank und seine Anerkennung für sein Lebenswerk aus, das eine harmonische Verbindung von Kunst, Musik und Menschlichkeit darstelle. Neben politischen Vertretern nahm Uli Holzhausens Ehefrau Dagmar Holzhausen an der Feierstunde teil. Die Anregung, ihn mit der Landesverdienstmedaille auszuzeichnen, geht auf seinen langjährigen Weggefährten Tom Schroeder zurück, der leider Ende 2023 verstorben ist.