Wussten Sie schon, dass die SGD Nord sich um die Wiederansiedlung des Lachses im nördlichen Rheinland-Pfalz kümmert?

Die Wiederansiedlung von mancherorts ausgestorbenen Fischarten hat bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord einen hohen Stellenwert. Aktuell bemühen sich die Rheinanliegerstaaten Belgien, Frankreich, Niederlande, Schweiz und die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam um die Wiederansiedlung der ehemals typischen Langdistanzfische des Rheins und seiner Zuflüsse. Hierzu zählen insbesondere der Lachs, die Meerforelle und der Maifisch. „Im nördlichen Rheinland-Pfalz wird das Projekt federführend von der SGD Nord betreut“, sagt SGD-Nord-Präsident Dr. Ulrich Kleemann. „Dabei begleitet sie die Maßnahmen nicht nur fachlich, sie hilft auch bei der finanziellen Umsetzung.“

Noch Ende des vergangenen Jahrhunderts zogen Lachse zu Hunderttausenden den Rhein hinauf zu ihren Laichplätzen, die hauptsächlich in den Oberläufen der Rheinseitengewässer wie Sieg, Ahr, Nister, Saynbach, Guldenbach und Elzbach lagen. Doch durch die vom Menschen errichteten Hindernisse wie den Staustufen am Oberrhein oder auch in der Mosel, in deren Seitengewässern die Fische ebenfalls laichen, werden die Tiere auf ihrer Wanderung behindert, erklären die Experten der Oberen Fischereibehörde. Auch die Überfischung der Restbestände, die künstliche Umgestaltung der Flüsse samt deren Ufern, die Zunahme der Schiffsfahrt sowie die verschlechterte Wasserqualität führte dazu, dass wichtige Lebensräume verloren gingen. 

Um den Lachs im Rhein und dessen Nebenflüssen wieder heimisch zu machen, wurde in der Vergangenheit bereits viel getan. Im Auftrag des Bundes setzt die SGD Nord zum Beispiel den Bau der Fischaufstiegsanlagen an den Staustufen der Mosel um. Aber auch im Kleineren wird an vielen Stellschrauben gedreht. So werden jährlich Lachs-Brütlinge beschafft und in den Rheinseitengewässern durch die SGD Nord freigelassen. Daneben dokumentiert die SGD Nord auch die Fische, die jährlich aus dem Meer zurück in den Rhein und dessen Nebenflüsse kommen, und bewertet deren Laichaktivitäten. Aus diesem Zweck betreibt Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen eine Kontroll- und Fangstation für aufsteigende Lachse im Unterlauf der Sieg. Eine ähnliche Anlage betreut sie zusammen mit Hessen an der Lahn. Die SGD Nord vertritt das Land Rheinland-Pfalz als Vertragspartner und finanziert die Anlagen jährlich mit etwa 60.000 Euro.

Im Jahr 2019 wurde auch der Rückbau des vierten Wehres der Heller fertiggestellt. „Die SGD Nord hatte die Maßnahme im Rahmen der Aktion Blau Plus mit einem Zuschuss von rund 189.000 Euro gefördert“, so Dr. Kleemann. Nach dem Rückbau der Wehrkörper wurde die Wanderung von Fischen und anderen im Wasser heimischen Lebewesen wieder ermöglicht. Außerdem sollte die lineare Durchgängigkeit im Fließgewässersystem der Sieg und in ihren Nebengewässern hergestellt werden.

Durch ähnliche Maßnahmen können aktuell auch in der Nette Erfolge verzeichnet werden. Als einziges Gewässer im Einzugsgebiet des Rheins wurde dieses von Lachsen auf natürliche Weise besiedelt. Aber auch andere Fische wie die Meerforelle profitieren von diesen Maßnahmen.

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