Tolles Gemeinschaftsprojekt in den „Thürer Wiesen": SGD-Nord-Präsident Uwe Hüser macht sich vor Ort ein Bild davon

Der Blick auf die Rote Liste der gefährdeten Arten macht es deutlich: Der Druck zum Handeln ist auch in Rheinland-Pfalz groß. Viele Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Sie alle tragen aber ihren Teil dazu bei, dass unser Ökosystem funktioniert. Eine der wichtigsten Aufgaben der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord ist es, für den Schutz der Arten und die Sicherung oder Wiederherstellung derer Lebensräume zu sorgen. Das Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ ist ein wunderbares Beispiel für den Artenschutz, den Erhalt von Biodiversität – und für eine hervorragende Kooperation.

Heute war SGD-Nord-Präsident Uwe Hüser gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten und Vorstandsvorsitzenden der Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz, Burkhard Nauroth, vor Ort, um sich davon selbst einen Eindruck zu verschaffen. „Viele geschützte und gefährdete Libellen- und Vogelarten haben hier wieder ein neues Zuhause gefunden. Solche Erfolge kommen natürlich nicht von alleine. Artenschutz funktioniert hier, weil viele beteiligte Stellen, wie die Stiftung für Natur und Umwelt des Landkreises Mayen-Koblenz, die Verbandsgemeinde Mendig, die Ortsgemeinde Thür, der Nabu sowie der Landwirt Olaf Berresheim und die Experten der SGD Nord eng zusammenarbeiten“, sagt Uwe Hüser.

Seit 2016 hat die kreiseigene Stiftung für die circa 15 Hektar große Fläche die Bewirtschaftung und Entwicklungspflege im Rahmen eines Ökokontos für die Dauer von 30 Jahren übernommen. Vorstandsvorsitzender Burkhard Nauroth sagt nicht ohne Stolz: „Unsere Stiftung ist ein schlagkräftiges Instrument, um die Flora und Fauna unserer Heimat zu schützen und nachhaltig zu entwickeln. Darüber hinaus bietet sie Unternehmen und Kommunen, die mit Bau- oder Infrastrukturprojekten in die Natur eingreifen, schnell und unbürokratisch Ersatzmöglichkeiten bei ihren Kompensationsverpflichtungen an.“

Ziel des Naturschutzes ist es, das Gebiet in Teilen offen zu halten, um ein großflächiges Mosaik an kleineren Biotopen zu schaffen. „Und hier kommen nun die Karpatischen Wasserbüffel ins Spiel“, erklärt Tanja Stromberg, Geschäftsstellenleiterin der Stiftung. „In der Beweidung von Teilflächen haben wir gemeinsam mit der SGD die Möglichkeit gesehen, die Flächen nicht allein durch maschinelles Mähen mit teuren Spezialgeräten offen zu halten.“ Ist man zu Beginn mit vier trächtigen Kühen gestartet, zeigt sich heute eine stattliche Herde aus insgesamt zehn ausgewachsenen Büffeln samt ihrem Nachwuchs in den Thürer Wiesen.

Das Monitoring zeigt, dass das Beweidungsprojekt sehr erfolgreich ist. Die Tiere haben ein abwechslungsreiches Biotopmosaik mit Schilfbeständen, Rohrkolben-Röhrichten, niedrigen Bachröhrichten, Feucht- und Nassgrünland, Seggenbeständen und offenen Wasserbereichen geschaffen. Dieses Biotopmosaik ist Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Als besonderer naturschutzfachlicher Erfolg ist die Brut des Steinkauzes einzustufen, der in den Thürer Wiesen mehr als 30 Jahre lang als Brutvogel ausgestorben war und nun wieder einen guten Gesamtlebensraum vorfindet. Auch die Akzeptanz des Beweidungsprojektes in der Bevölkerung ist sehr groß.

SGD-Präsident Uwe Hüser und Burkhard Nauroth sind sich beim Erfolg der konstruktiven Zusammenarbeit einig: Solche wertvollen Lebensräume finden sich in unserer Landschaft nur noch selten, weshalb die durch den Menschen geschaffenen und gepflegten Biotope wie eben das Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ eine besondere Bedeutung haben.

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