SGD Nord: Wasserwirtschaftliche Maßnahmen im Landkreis Bernkastel-Wittlich wurden mit über 6 Millionen Euro gefördert

Für Mensch und Natur ist Wasser lebenswichtig. Um diese kostbare Ressource zu schützen, unterstützt das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Maßnahmen im Bereich der Wasserwirtschaft finanziell. Für das nördliche Rheinland-Pfalz werden die Fördermittel durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord ausgezahlt.

„Etwa 6,4 Millionen Euro flossen im letzten Jahr in Projekte im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Diese haben wir als obere Wasserbehörde fachlich begleitet. Dazu zählt sowohl die technische Beratung als auch die finanzielle Abwicklung“, so SGD-Nord-Präsident Uwe Hüser.

Ein landesweit wegweisendes Projekt der öffentlichen Wasserversorgung mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro wird aktuell in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach umgesetzt. Hierfür hat das Land Rheinland-Pfalz über 12,5 Millionen Euro Fördermittel bewilligt, wovon im letzten Jahr bereits über 5 Millionen Euro ausgezahlt wurden.

Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit zwischen den Verbandsgemeindewerken Traben-Trarbach und dem Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Mosel (ZWEM) wurden verschiedene Baumaßnahmen umgesetzt, die nun erstmals eine gegenseitige Belieferung mit Trinkwasser aus unterschiedlichen Gewinnungsgebieten im Alftal ermöglichen und so die Versorgungssicherheit untereinander deutlich erhöhen. Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels kann möglichen Engpässen somit besser begegnet werden.

Zurzeit werden zahlreiche Einzelmaßnahmen im Projekt umgesetzt. So werden die drei Brunnen der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach in Bengel saniert. Zudem wurde ein neuer Brunnen gebohrt und sämtliche Wasserleitungen zum Pumpwerk Bengel verlegt. Hierfür musste die Bahnstrecke Trier-Koblenz aufwendig und technisch anspruchsvoll, durchpresst werden.

Das neu errichtete Pumpwerk verfügt über zwei Edelstahlspeicher mit insgesamt 300 Kubikmeter Volumen. Etwa 30 Prozent Energie können gegenüber dem früheren Pumpwerk durch moderne Technik eingespart werden. Auf dem Pultdach wird eine Photovoltaikanlage errichtet, die Strom zum Eigenverbrauch generiert. Das Trinkwasser wird anschließend zum neuen Hochbehälter Kröver Bergneu gepumpt und von dort verteilt. Der Speicher der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach verfügt über zwei Wasserbehälter in Edelstahlbauweise, die jeweils 350 Kubikmeter Trinkwasser fassen.

Mit dem Bau einer zweiten Wasserkammer am Zentralhochbehälter Kröver Höhe des Zweckverbands Wasserversorgung Eifel-Mosel (ZWEM), können zukünftig 500 Kubikmeter Wasser zusätzlich vorgehalten werden. Die Gebäude des Hochbehälters Kröver Bergneu als auch des Pumpwerkes in Bengel wurden entsprechend der Nachhaltigkeitsstrategie in Holzrahmenbauweise errichtet und verschalt.

Ein weiteres Beispiel für die Verwendung der Fördermittel im Landkreis stellt die Renaturierung des Dormesbach in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land dar. In Klausen-Pohlbach wurde das Gewässer auf einer Länge von rund 100 Metern von Mauern und Betonhalbschalen befreit. Mit dem Ziel einer naturnahen Sohlenstruktur wurden die Böschungen flach ausgebildet. Damit ist der Bach für die Menschen wieder erlebbar und trägt zu einer gesteigerten Lebensqualität im Dorf bei. Die Maßnahme bedeutet auch eine deutliche Verbesserung der Gewässerqualität. Die Gesamtinvestitionskosten betrugen 400.000 Euro und wurden zu 90 Prozent finanziell unterstützt.

Die Fördermittel helfen den Kommunen in der Umsetzung ihrer wasserwirtschaftlichen Aufgaben wie Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Gewässerunterhaltung. Gleichzeitig werden somit Anreize zur Verbesserung der technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Leistungsfähigkeit gesetzt sowie die Kosten für die Bürger bezahlbar gehalten. Zudem unterstützt das Land die Kommunen finanziell und fachlich bei örtlichen Konzepten für Hochwasser und Starkregen.

Gesteuert wird die Vergabe der Gelder durch das Mittelfristige Investitionsprogramm (MIP) unter Berücksichtigung bestimmter Schwerpunkte wie der „Aktion Blau Plus“. Diese ist ein Erfolgsprogramm beispielsweise zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) und umfasst zahlreiche Projekte zur Entwicklung von Gewässern wie Renaturierungen, Maßnahmen zur Erhöhung des Fischbestandes sowie den Rückbau von Wehranlagen. Des Weiteren stehen im Bereich der Abwasserbeseitigung unter anderem technische Verbesserungsmaßnahmen zur Modernisierung von Kläranlagen als wichtige Förder- und Tätigkeitsschwerpunkte auf der Agenda. Auch der „Wassercent“ trägt zum Schutz des wertvollen Guts bei. Diesen hat die Landesregierung im Jahr 2013 eingeführt. Die Einnahmen daraus sind zweckgebunden und werden zur nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung eingesetzt. Die Fördermittel werden als Zuschuss oder als Darlehen gewährt. Je nach Art des Vorhabens kann der Zuschuss bis zu 95 Prozent der förderfähigen Kosten betragen. Die Darlehenshöhe wird nach dem jährlichen Entgeltbedarf mit bis zu 70 Prozent bewilligt.

Weitere Informationen unter www.sgdnord.rlp.de

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