SGD Nord: Land investiert Millionen in den Hochwasserschutz – Ministerin Höfken und Präsident Kleemann besuchen Baustelle in Hochstetten-Dhaun

Hochwasser sind eine existenzielle Bedrohung für viele Menschen im Land. Daher versucht die Landesregierung, die Gefahr, die von über die Ufer tretenden Wassermassen ausgeht, so gut es geht zu kontrollieren und einzuschränken. In Hochstetten-Dhaun hat man zum Beispiel gerade damit begonnen, die aus den 1930er-Jahren stammenden Hochwasserschutzdeiche zu ertüchtigen und das Nahevorland teilweise zu renaturieren. Umweltministerin Ulrike Höfken und der Präsident der bei dem Millionenprojekt federführenden Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Dr. Ulrich Kleemann, machten sich nun vor Ort ein Bild von der Baumaßnahme.

„Um die Bevölkerung zu schützen werden hier fast 8 Millionen Euro investiert – mehr als 90 Prozent aus Landesmitteln“, sagen Umweltministerin Höfken und Dr. Kleemann. „Die Summe zeigt doch schon deutlich, welchen Stellenwert der Hochwasserschutz für uns hat.“ Eine Bauzeit von rund zwei Jahren ist geplant. In dieser Zeit sollen die alten Deichanlagen am Gewerbegebiet Hochstetten-Dhaun und im Ortsteil Hochstädten ertüchtigt und für ein hundertjährliches Hochwasserereignis ausgebaut werden. Zurzeit entsprechen die alten Deiche nicht mehr dem Stand der Technik. Das hatten von der SGD Nord in Auftrag gegebene Untersuchungen gezeigt. 

Entlang des Gewerbegebietes werden rund 820 Meter Deich und um die Ortslage Hochstädten rund 200 Meter Deich ertüchtigt. Zudem werden neue Riegeldeiche in einer Gesamtlänge von rund 250 Metern angelegt. Im Zuge der Maßnahme wird auch ein Teil des rechtsseitigen Nahedeiches zwischen Hochstädten und dem Sportplatzgelände vollkommen zurückgebaut. Der vorhandene Hochwasserschutz soll hier durch die erwähnten Riegeldeiche um die Ortslage Hochstädten und den Sportplatz ersetzt werden. Nach dem Rückbau des Deichs wird in dem etwa 400 Meter langen Abschnitt zwischen Sportplatz und Hochstädten das rechte Nahevorland renaturiert und dabei auch ein naturnaher „Erlebnisbereich Wasser“ an einem neu angelegten Nebenarm der Nahe geschaffen, der von der Ortsgemeinde als Naherholung genutzt und unterhalten werden soll. „Das wird aber nicht nur schön aussehen und der Bevölkerung als Naherholungsgebiet dienen“, sagt Dr. Kleemann. „Auch durch diese Maßnahme tragen wir zum Hochwasserschutz bei, indem wir neuen Retentionsraum schaffen. Hier kann das Wasser im Fall eines Hochwassers hinfließen, wodurch die an der Nahe unterhalb befindlichen Anlieger entlastet werden.“ Auch der im Renaturierungsbereich bisher verrohrte kleine „Wiesbach“ wird im Zuge der Maßnahme wieder offen gelegt, naturnah über den neuen Deich geführt und in den Renaturierungsbereich integriert.

Der neu geschaffene Retentionsraum dient unter anderem auch dem Ausgleich des von der Stadt Kirn in Anspruch genommenen Retentionsraumes für die „Kirner Wässerung“. Die Stadt Kirn hat sich daher bereits finanziell mit 350.000 Euro an den Baukosten beteiligt. Nach dem aktuellen Ausschreibungsergebnis werden insgesamt rund 7,9 Millionen Euro in die Gesamtmaßnahme investiert.

Die Kosten für die Ertüchtigung der Hochwasserschutzdeiche werden zu 90 Prozent vom Land Rheinland-Pfalz und zu 10 Prozent von der Verbandsgemeinde Kirner-Land getragen. Die Renaturierungsmaßnahmen am rechten Nahevorland werden im Rahmen der „Aktion Blau Plus“ zu 100 Prozent vom Land Rheinland-Pfalz getragen. Auch die Kosten für die Schaffung des überörtlich wirkenden Retentionsraumes trägt das Land, abzüglich der bereits geleisteten Ausgleichszahlung der Stadt.

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