Biotopbetreuung

Das „Naturschutzmanagement Rheinland-Pfalz“ ist ein zentrales Instrument für den Biotop- und Artenschutz in der Landschaft.  

Rheinland-Pfalz verfügt über eine Vielzahl von Kultur- und Naturlandschaften mit einer hohen biologischen Vielfalt. So sind 1,9 Prozent der Landesfläche Naturschutzgebiete und 19,4 Prozent der Landesfläche wurden als Natura 2000-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat (FFH)- und Vogelschutzgebiete) ausgewiesen.

Ökologisch herausragender Lebensraum ist insbesondere das Grünland - von Trockenrasen über Mähwiesen und Weiden bis hin zu Feucht- und Nasswiesen. Alle diese Offenland- und Halboffenlandbiotope sind durch die Bewirtschaftung des Menschen aus den ursprünglichen mitteleuropäischen Waldlandschaften hervorgegangen. Heutzutage beschränkt sich die landwirtschaftliche Nutzung des Grünlandes vielfach auf großflächige, maschinell gut zu bewirtschaftende Bereiche, während zu feuchte, zu trockene oder zu steile Flächen zunehmend aus der Nutzung fallen und sich langfristig im Zuge der natürlichen Sukzession über Hochstaudenfluren und Gebüsche wieder zu Wald entwickeln. Da jedoch der überwiegende Teil unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt offene Landschaften besiedelt, ist es notwendig, genügend offene Landschaftsteile langfristig zu erhalten.

Um dies zu gewährleisten, muss der Naturschutz über Biotoppflegemaßnahmen in die Fläche gebracht werden, und dies gelingt nur mit einem Dialog und einer Kooperation mit den Landnutzern und Akteuren vor Ort. Seit den 1990er Jahren hat sich hierzu das Instrument der Biotopbetreuung bewährt, welches jährlich über 1500 Biotoppflegemaßnahmen, wie Beweidung oder Mahd organisiert und steuert.  

Seit 2019 wird die Biotopbetreuung mit den weiteren Naturschutzinstrumenten der Vertragsnaturschutzberatung, des Partnerbetriebs Naturschutz und des Beratungsansatzes Agrarwirtschaft und Naturschutz als „Naturschutzmanagement Rheinland-Pfalz“ zusammengefasst. Durch die Zusammenfassung der Instrumente soll eine optimierte Umsetzung naturschutzfachlicher Maßnahmen mit Synergieeffekten erreicht werden.

Die Steuerung der Vertragsnaturschutzberatung, des Partnerbetriebs Naturschutz und des Beratungsansatzes Agrarwirtschaft und Naturschutz erfolgt über die Dienstleistungszentren Ländlicher Raum.

Die Biotopbetreuer/innen, i.d.R. Biologen, Geographen, Dipl. Ingenieure der Landespflege oder Ähnliches, sind über Werkverträge bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord angestellt. Das Hauptaufgabenfeld der Biotopbetreuer stellt die Beratung, Planung und Organisation von Maßnahmen des Landes auf naturschutzfachlich herausragenden Flächen im Offenland dar. Dabei ist der Erhalt naturschutzfachlicher „hot spots“ sowie von Elementen der Biotopvernetzung durch die Umsetzung der prioritären Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen aus der Natura 2000-Bewirtschaftungsplanung von besonderer Bedeutung. Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Information der Öffentlichkeit zu Naturschutzthemen und die Beratung sowie die Mitarbeit in anderen landesweit bedeutsamen Vorhaben. Die Erteilung der einzelnen Aufträge für die Maßnahmen und die Vergütung derselben obliegen der Oberen Naturschutzbehörde bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord.

Ansprechperson

Stefan Hetger
Tel.: 0261 120 2113

Naturschutzmanager (Biotopbetreuer) im Bereich der SGD Nord