Erweiterung der Betriebskläranlage Arla Foods GmbH
Im Bereich der Regionalstelle Trier der SGD-Nord sind einige große umweltrelevante Industriebetriebe angesiedelt.
So auch die Firma Arla Foods Deutschland GmbH, die an ihrem Standort in Pronsfeld in der Hocheifel die ehemalige Milchunion-Hocheifel übernommen hat und nun einen der größten europäischen Molkereibetriebe führt.
Der betriebliche Fokus lag lange Zeit auf der Produktion von H-Milch und H-Milchprodukten,
mittlerweile wurde als weiterer wesentlicher Produktionszweig die Milchtrocknung etabliert.
Dieses sehr erfolgreiche Standbein wird am Standort Pronsfeld weiter ausgebaut. Ein zweiter Trockenturm mit Nebeneinrichtungen wie eine weitere Milchannahmehalle und ein weiteres Milchlager wurden geplant. Die derzeit jährlich verarbeitete Milchmenge von 1,7 Mrd. kg soll nochmals um 700 Mio. kg bis zum Jahr 2030 gesteigert werden. In der Milchverarbeitung fallen erhebliche Mengen Betriebsabwasser an. Die Fa. Arla Foods betreibt eine Betriebskläranlage, die zurzeit in der Größenordnung einer Stadt mit 100.000 Einwohnern liegt.
Arla Foods, Werk Pronsfeld mit Betriebskläranlage links (Bildquelle: Volksfreund Trier) © Volksfreund Trier
Die Kläranlagenerweiterung musste so konzipiert werden, dass die Schmutzfrachten trotz einer erheblichen Steigerung der Abwassermengen nicht erhöht werden durften. Außerdem galt es eine Temperaturerhöhung des Gewässers durch die teils warmen betrieblichen Abwässer zu vermeiden.
Somit mussten die Anstrengungen zur Abwasserreinigung überproportional vergrößert werden. Resultat der oben ausgeführten Rahmenbedingungen war, dass nahezu alle Einrichtungen der Betriebskläranlage in ihrer Kapazität verdoppelt werden mussten. Des Weiteren wurde eine Anlage speziell zur Kühlung des Kläranlagenablaufes eingeplant. Diese wird durch Temperaturmessungen in der Prüm gesteuert und regelt den Wärmeeintrag. Über umfangreiche Messprogramme zur Überwachung der Einleitungen und des Temperaturverlaufs wird die Einhaltung der Grenzwerte und Temperaturziele sichergestellt. Die Planungen erfolgten unter Berücksichtigung der Vorgaben aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Diese besonderen Herausforderungen, die sich durch ein Projekt in dieser Größenordnung ergeben, konnten in enger Abstimmung der SGD-Nord mit dem in der Eifel ansässigen Planungsbüro und den Fachabteilungen der Arla Foods Deutschland realisiert werden, so dass die Einleitungserlaubnis mit integrierter Genehmigung für den Bau und Betrieb der Kläranlage erteilt werden konnte.
Das unten stehende Foto zeigt einen Teil des Werkes mit der unterhalb liegenden Kläranlage sowie den Erweiterungsbereich: