Einträge kommunaler Abwässer
Ökologische Wirkung: Bei nicht oder nur ungenügend gereinigten kommunalen Abwässern ist in erster Linie der Eintrag von leicht abbaubaren organische Stoffen zu befürchten, in deren Folge die Sauerstoffgehalte durch Zehrungsprozesse in kritische Bereiche absinken können. Darüber hinaus sind hohe Ammoniumgehalte ein Anzeichen für Abwasserbelastungen. Unter bestimmten Umständen können dabei fischgiftige Konzentrationen von Ammoniak im Gewässer entstehen. Schließlich sind auch erhöhte Konzentrationen von Arzneimittelwirkstoffen ein Hinweis auf kommunale Abwässer. Ihre Wirkung auf Gewässerorganismen kann ganz unterschiedlicher Natur sein und ist z. T. nur ungenügend bekannt.
Hygienerelevante Parameter, wie der Nachweis von Fäkalkeimen, wurden an den hier untersuchten Gewässern nicht erfasst. Ihre Messung und Bewertung liegt außerhalb des Zuständigkeitsbereichs des LfU.
Ergebnisse: In allen vier betrachteten Gewässern war die organische Belastung (TOC nd DOC) an beiden Terminen gering und lag im Bereich der Vergleichswerte der vorangegangen Jahre. Entsprechnd gut war auch die Sauerstoffversorgung in den Gewässern mit Werten zwischen 9,3 und 11,7 mg/L. Auch die Ammoniumgehalte waren sehr niedrig.
Von den drei untersuchten Arzneimittelwirkstoffen (Clofibrinsäure, Carbamazepin, Diclofenac), konnte lediglich Diclofenac in einer Probe aus der Sauer vom 05.08.2021 knapp oberhalb der Bestimmungsgrenze (0,03 µg/L) mit 0,04 µg/L nachgewiesen werden.
Fazit: Für eine erhöhten Belastung aus häuslichem Abwasser gibt es nach den ersten beiden Probenahmeterminen bislang keine Anzeichen. Die Sauerstoffversorgung der Gewässer ist gut, so dass die Erholung bzw. Wiederbesiedung geschädigter Biozönosen diesbezüglich nicht limitiert ist, wenn die Verhältnisse bestehen bleiben.