Mineralölprodukte
Ökologische Wirkung: Durch zerstörte Heizöltanks und austretendes Benzin aus abgeschwemmten Fahrzeugen können Mineralölrückstände in die Gewässer gelangt sein. Diese meist leichtflüchtigen Substanzen (z. B. MTBE [Antiklopfmittel]) sind analytisch oft nur schwer zu fassen. Mitunter sind sie durch sichtbare Schlierenbildung und den Geruch besser zu detektieren als über chemische Nachweise. Mineralölrückstände schädigen auf Grund ihrer toxischer Inhaltsstoffe die Lebensgemeinschaften von aquatischen Ökosystemen.
Ergebnisse: Zur Untersuchung von Mineralölrückständen in den Gewässern wurden der Kohlenwasserstoff-Index (Summenparameter aus langkettigen Kohlenwasserstoffverbindungen) sowie die Leichtflüchter MTBE und ETBE betrachtet. Erhöhte Werte des Kohlenwasserstoff-Index traten insbesondere in Bad Neuenahr (1,5 µg/L) und unterhalb der KA Adenauer Bach (Dümpelfeld) auf (0,31 µ/L). Unterhalb der Kläranlage Sinzig wurde das Antiklopfmittel MTBE mit 0,29 µg/L gemessen. Der Nachweis dieser Stoffe zeigt, dass im Umfeld der Siedlungsbereiche noch Mineralölrückstände zum Zeitpunkt der Probenahme zu beobachten waren. Geringe Spuren dieser Stoffe fanden sich auch an der Probestelle zwischen Waldporzheim und Dernau.
Fazit: Mit dem Hochwasser wurden Öltanks zerstört und Fahrzeuge mitgerissenen, wodurch Mineralölrückstände in die Gewässer gelangt sind. Ein großer Teil davon ist aber vermutlich mit den hohen Abflüssen bereits aus dem Ahrsystem ausgetragen worden oder hat sich verflüchtigt (Leichtflüchter). In den Siedlungsbereichen lassen sich drei Wochen nach dem Ergeignis aber noch Rückstände dieser Stoffe nachweisen. Dies gilt es weiter zu beobachten.