Die Untersuchungsergebnisse geben für 14 der insgesamt 64 Flächen (Ahrtal und Westeifel) Hinweise auf das mögliche Vorliegen einer schädlichen Bodenveränderung.
Dabei handelt es sich in zwei Fällen um leicht erhöhte Nickelgehalte, die sich allerdings noch im oberen Bereich der geogenen Hintergrundgehalte bewegen.
Eine Überschreitung der Prüfwerte für die Schwermetalle Arsen und Blei wird bei weiteren Proben angetroffen. Diese Schadstoffe treten grundsätzlich auch geogen auf. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Sedimentuntersuchungen, bei denen durchgehend unauffällige Arsen- und Blei-Gehalte analysiert wurden, sind die ermittelten Gehalte vermutlich nicht auf das Flutereignis zurückzuführen.
Bei drei der ermittelten Proben liegen geringe bis deutliche Prüfwertüberschreitungen für B(a)p als Leitparameter der PAK vor. Da die Flächen teilweise beräumt wurden bzw. die Probenahme aus dem anstehenden Boden erfolgte, sind die Belastungen vermutlich nicht als flutbedingt einzuordnen. Die ermittelten Gehalte liegen in einem Bereich, der auch in anderen Gewässersystemen im Sediment nachgewiesen worden ist. Die Größenordnung entspricht zudem der bei der Beprobung der Sedimentationsflächen angetroffenen Belastungssituation. Es ist somit von einer anthropogen verursachten Hintergrundbelastung im Auenbereich der Ahr auszugehen. Auch im Bereich der Westeifel werden für zwei der o. g. Probenahmestellen geringfügige Überschreitungen durch B(a)p und PAK nachgewiesen, für die das vorgenannte ebenso gilt.
Im Bereich der Ahr sind unter den untersuchten Flächen nur drei Flächen mit einem hinreichenden Verdacht auf das Vorliegen einer schädlichen Bodenveränderung anzusehen. In zwei Fällen ist dies auf die Zwischenlagerung von Schutt- und Schlammmassen zurückzuführen. Die auf der dritten Flächen festgestellte Verunreinigung mit Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) dürfte aus einem Eintrag während des Flutereignisses resultieren. Für eine Wiedernutzbarmachung der Spielplatzflächen wird in beiden Fällen eine Beräumung notwendig und die Belastung hierdurch vermutlich vollständig entfernt.
Die Ergebnisse der im Nachgang an insgesamt 9 Bodenproben (Ahrtal 12, 16, 26, 38A, 48, 52 u.57 sowie Westeifel 8 u. 29) ergänzend durchgeführten Laboranalysen weisen durchgängig unauffällige (< Prüfwert) resorptionsverfügbare Schadstoffanteile bzw. Benzo(a)pyren-Gehalte (Ahrtal 16, 26, 38A) auf. Eine Gefährdung über den hier einzig relevanten Wirkungspfad Boden-Mensch (orale Aufnahme) ist somit auszuschließen. Die in der Rückstellprobe der Fläche „Westeifel 17“ zur Verifizierung des EOX-Gehaltes analysierten PCDD/F- und PSM-Gehalte liegen deutlich unterhalb der Prüf- bzw. Maßnahmenwerte für Kinderspielflächen, sodass der zunächst festgestellte Gefahrenverdacht ebenfalls nicht hinreichend bestätigt werden kann.
Gemäß der für die Fläche „Ahrtal-11“ behördlicherseits durchgeführten Neubewertung geben die Untersuchungsergebnisse keine Hinweise auf das Vorliegen einer schädlichen Bodenveränderung. Der erhöhte BTEX-Gehalt ist hier ausnahmslos auf den Einzelparameter Toluol (1,1 mg/kg) zurückzuführen, welcher den Prüfwert gemäß LABO (2009) für wohnbauliche Nutzungen (10 mg/kg) deutlich unterschreitet. Ausschlaggebend für die Ableitung des Prüfwertes ist dabei der Expositionspfad „Anreicherung in geschlossenen Räumen“ und inhalative Aufnahme. Aufgrund der starken Verdünnung von Bodenluft in die Außenluft bzw. bei oraler Bodenaufnahme ist eine Gefährdung von Kindern im Außenbereich (z. B. auf Kinderspielflächen) somit erst bei deutlich höheren Konzentrationen möglich.
Im Bereich der Ahr sind unter den untersuchten Flächen somit nur zwei Flächen (Ahrtal 29 u. 43) mit einem hinreichenden Verdacht auf das Vorliegen einer schädlichen Bodenveränderung anzusehen. In beiden Fällen ist dies auf die Zwischenlagerung von Schutt- und Schlammmassen zurückzuführen. Für eine Wiedernutzbarmachung dieser Spielplatzflächen wird eine Beräumung notwendig und die Belastung hierdurch vermutlich vollständig entfernt. Für die ebenfalls hinreichend verdächtige Spielplatzfläche „Westeifel 28“ sind weitere Untersuchungs- oder Sanierungsmaßnahmen erforderlich.
Insgesamt geben die Untersuchungsergebnisse keine Hinweise auf flutbedingte Schadstoffeinträge, welche für Kinderspielflächen einen generellen Gefahrenverdacht besorgen ließen.
Zusammenfassender Bericht Kinderspielflächen Ahrtal und Westeifel
Die Untersuchungsergebnisse an den einzelnen Flächen im Ahrtal und Westeifel